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Diakonie und Moderne im Diakonissen-Mutterhaus Neuvandsburg
Mit Geist gefüllte Form

Ausstellungsbesuch von Ministerpräsident Reiner Haseloff vor dem geschwungenen Eingang zum Kirchsaal. | Foto: Uwe Kraus
  • Ausstellungsbesuch von Ministerpräsident Reiner Haseloff vor dem geschwungenen Eingang zum Kirchsaal.
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Von Uwe Kraus

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) ist nicht zum ersten Mal im Diakonissen-Mutterhaus Neuvandsburg in Elbingerode. »Ich habe mir sogar die Umkleidekabinen im Schwimmbad angeschaut«, erzählt er launig im Kirchsaal, unter dem sich eine Etage tiefer das Bad befindet. Haseloff wirkt bestens aufgelegt zur Eröffnung der Ausstellung »Diakonie und Moderne« im Rahmen der Grand Tour der Moderne unter Schirmherrschaft von Monika Grütters (CDU), der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien.
Die Grand Tour führt zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum in diesem Jahr zu 100 Orten des Bauhauses und der Moderne. Zwar stecken die Wurzeln der Kunst- und Architekturschmiede im Boden von Weimar, »aber die größte Bauhausdichte haben wir in Sachsen-Anhalt«, freut sich der Ministerpräsident. Wer sich für Bauhauskultur interessiere, komme an Elbingerode nicht vorbei – selbst wenn der Architekt des Mutterhauses, Godehard Schwethelm, kein Bauhäusler war.
Pastor Reinhard Holmer bezieht sich auf das Urteil der Landeskonservatorin Ulrike Wendland, dass sich sein Arbeitsplatz »in einem der bedeutendsten Bauten der Moderne in der Bundesrepublik« befinde. Die Exposition »Diakonie und Moderne« eröffnet einen Außen- und einen Innenblick. Wem falle schon auf, dass es kaum Fallrohre am Gebäude gibt, und wenn, dann seien sie eigene Kunstwerke. »Perspektiven halte ich für ebenso wichtig wie all die Details«, sagt Holmer und verweist auf seine Bürotür, deren Maserung ein Kreuz zeigt. Im »Raum der Stille« stehe noch das Mobiliar aus der Ära von Godehard Schwethelm, selbst die Garderobenhaken seien Unikate. »Hier erleben wir die mit Geist gefüllte Form«, so Pastor Holmer.
Ab 1931 entstand im Oberharz ein seinerzeit hochmoderner Neubau für die damals wachsende Schwesternschaft. Das Haus ist noch heute ein Zentrum für evangelische Diakonie und Mission. Das in Stahlskelettbauweise errichtete Haus ist in seiner Ursprünglichkeit erhalten. »Wir verstehen uns nicht als Museum in einem denkmalgeschützten Haus. Hier können Menschen Jesus Christus kennenlernen. Hier war nicht nur Godehard Schwethelm am Werk, sondern auch ein höherer Baumeister«, sagt Oberin Kerstin Malycha. Das Konzept des Architekten ging auf: »Bauen, so praktisch, so ästhetisch und so dauerhaft wie möglich«. Oberin Malycha hebt hervor, wie stolz die Schwesternschaft auf das 1934 eingeweihte und bis heute gut erhaltene Gebäude ist.

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Online-Redaktion

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