Schwerer Abschied von der Johanniskirche
Quedlinburger Gotteshaus wird künftig als Zentralarchiv des Kirchenkreises genutzt
Die Quedlinburger Kirchengemeinde hat am Epiphaniastag mit einem Gottesdienst Abschied von der St. Johanniskirche genommen. Das 1906 für die Johannis-Hospital-Stiftung eingeweihte Gotteshaus wird vom Kirchenkreis Halberstadt übernommen.
Die Johanniskirche in der Süderstadt war gebaut worden als Ersatz für die kleine Johanniskapelle, die sich nur wenige Schritte entfernt befindet, und für die Kapelle des Heilig-Geist-Hospitals in der Altstadt. Nach der Aufhebung des Johannis-Stifts vor 60 Jahren war
St. Johannis die Kirche der gleichnamigen evangelischen Gemeinde.
Quedlinburg ist mit neun historischen Kirchengebäuden üppig ausgestattet, davon sind allein fünf in Verantwortung der evangelischen Kirchengemeinde. Das sei eine nur schwer zu bewältigende Aufgabe, so Pfarrer Christoph Carstens. Vor wenigen Jahren ergab sich die Möglichkeit, die Johanniskirche zukünftig vom Kirchenkreis Halberstadt nutzen zu lassen, der hier ein Archiv für die Bestände vieler Kirchengemeinden einrichten wird. Die kirchliche Nutzung bleibt also erhalten. Dafür ist die Kirchengemeinde dankbar, wenn auch der Abschied von einem Gotteshaus, in dem viele Quedlinburger getauft, konfirmiert und getraut wurden, sehr schwer fällt. Es sei ein großes Glück, sagt Pfarrer Carstens, dass die mittelalterlich-barocke Johanniskapelle in den vergangenen Jahren so hergerichtet werden konnte, dass sie nun als Gemeindekirche genutzt werden kann.
Zum Abschlussgottesdienst wurde der Altar abgeräumt, um mit dem liturgischen Gerät die Johanniskapelle zu schmücken und der Gemeinde eine neue Heimstatt für ihre Gottesdienste zu geben. Zur Kirchengemeinde Quedlinburg gehören rund 2 200 Christen. Die Arbeit wird verantwortet von drei Pfarrern, zwei Kirchenmusikern, einem pädagogischen Mitarbeiter und vielen beruflich und ehrenamtlich Tätigen. Vorsitzender des Gemeindekirchenrates ist Malte Kienitz. (G+H)
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