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Überraschung im Briefkasten

Kitaleiterin Peggy Kiesewetter fand im Briefkasten eine anonyme Geldspende. | Foto: Christian Mühldorfer-Vogt

Anonyme Spende für die Kita in Westerhausen. Wechsel zu Neinstedter Anstalten

Als Peggy Kiesewetter, Leiterin der Kita »Kuckucks­berg« in Westerhausen bei Thale, kurz nach dem Jahreswechsel den Briefkasten der Kita öffnete, rechnete sie damit, Verträge und amtlichen Papiere vorzufinden. Dokumente, die in Bezug zum Wechsel der Kita hin zur Evangelischen Stiftung Neinstedt stehen. Denn die Kita »Kuckucksberg« sowie fünf weitere Einrichtungen der Stadt Thale sind zum 1. Januar zur Evangelischen Stiftung Neinstedt als neuem Träger übergegangen.
Doch stattdessen große Verwunderung. Keine Unterlagen, sondern ein unbeschriebenes Couvert fand Peggy Kiesewetter im Briefkasten. Hierin hatte ein anonymer Spender dem Kindergarten 1 000 Euro zukommen lassen, in bar. Ob die Spende im Zusammenhang mit dem Trägerwechsel steht, ist unbekannt. Sicher ist nur: Das Geld wird den Kindern in Westerhausen direkt zugutekommen, kündigte Stiftungsvorstand Stephan Zwick an. Spielzeug und pädagogisches Lernmaterial soll gekauft werden.
Ausschlaggebend für den Trägerschaftswechsel war für die Stadt Thale die Haushaltskonsolidierung. Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) kann sich über finanzielle Erwägungen hinaus gut mit diesem Schritt anfreunden. »Wir wissen unsere Kinder bei einem zuverlässigen und guten Partner in guten Händen«, sagte er.
In den sechs Einrichtungen, die die Stiftung übernimmt, arbeiteten knapp 90 Mitarbeiter und werden 600 Kinder betreut. »Und die Übernahme eines jeden einzelnen Kindes oder Mitarbeiters machte es juristisch erforderlich, einen neuen Vertrag zu erstellen«, so Stephan Zwick. Der gesamte Verwaltungsbereich der Neinstedter Stiftung wurde in dieses Projekt eingespannt, sechs neue Stellen geschaffen.
Die neuen Verträge waren auch Thema in der Elternschaft, weiß Annett Kohl, Leiterin der Kita »Frieden«. Sie sagt: »Ohne Mitwirken der Eltern hätten die Verträge nicht erstellt werden können. Diese Situation war für viele ungewohnt und sorgte für reichlich Gesprächsstoff. Dies hat sich mit dem Jahreswechsel aber wieder beruhigt.«
Da mit dem 1. Januar die Neinstedter Stiftung auch für die Versorgung der Kitas und Horte zuständig ist, musste das Essensangebot erweitert werden. So werden fortan 1 400 statt 800 Portionen Essen gekocht. Die in Neinstedt gelegene Küche musste dafür erweitert werden.
Die Übernahme der Kindergärten ist für die Stiftung gewissermaßen eine Rückbesinnung auf eigene Wurzeln. »Seit dem Zeitpunkt ihrer Gründung Mitte des 19. Jahrhunderts bildete die Arbeit mit Kindern einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt der Stiftung. Diese Arbeit wurde erst mit den Aktionen des DDR-Staates gegen die damaligen Neinstedter Anstalten unterbrochen«, sagte Vorstand Stephan Zwick. (G+H)

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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