Berichtet
DDR-Archivmaterial gesichert
Die Stiftung Händel-Haus in Halle hat wichtige Archivbestände zur regionalen Musikgeschichte aus DDR-Zeiten vor dem Zerfall bewahrt. Das Archiv des Verbandes der Komponisten der einstigen Bezirke Halle und Magdeburg sowie der Nachlass des Händel-Forschers Walther Siegmund-Schultze (1916-1993) konnten jetzt entsäuert und für die Nachwelt erhalten werden, wie die Stiftung mitteilte. Es handelte sich vor allem um Unterlagen wie Briefe und Verträge aus der Zeit von 1950 bis 1990.
Papiere aus dieser Zeit sind häufig säurehaltig und neigen dazu, brüchig zu werden und bei Benutzung zu zerfallen, erklärte die Stiftung. Zudem seien Papiere aus der DDR häufig von geringerer Qualität sowie starker Luftverschmutzung ausgesetzt gewesen. Die Akten wurden in einer Massen-entsäuerungsanlage mit Chemikalien behandelt. Dadurch sei der pH-Wert des Papiers angehoben worden. Die Maßnahme wurde ermöglicht durch ein Projekt, das über Mittel aus dem Mauergrundstücksfonds finanziert und vom Landesarchiv Sachsen-Anhalt durchgeführt wurde.
Der Direktor der Stiftung, Clemens Birnbaum, sagte, das Verbands-Archiv sei von besonderem Landesinteresse, denn es dokumentiere die Organisation und Zielsetzung des Musikschaffens und der Musikgeschichte in der DDR auf dem Gebiet des heutigen Landes Sachsen-Anhalt. Im Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR waren die meisten Komponisten und Musikwissenschaftler organisiert. Walther Siegmund-Schultze war langjähriger Vorsitzender des Verbandes der Komponisten der Bezirke Halle und Magdeburg sowie einer der bedeutendsten Händel-Experten. (epd)
Autor:Claudia Crodel |
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