Terrorakt in Halle
Respektvolle Beräumung des Gedenkareals am halleschen „Geoskop“
Am 9. Oktober 2019 hat der rechtsgerichtete Anschlag in Halle zwei Menschen aus dem Leben gerissen. Noch am Tag des Terroraktes bekundeten hunderte Hallenserinnen und Hallenser ihre Anteilnahme. Neben den beiden Tatorten im Paulusviertel entwickelte sich insbesondere das sogenannte „Geoskop“ auf dem halleschen Marktplatz zu einem Ort des Gedenkens. Aus Respekt gegenüber den Opfern und vor der großen öffentlichen Anteilnahme wurde am gestrigen Abend das Areal am Fuße der halleschen Marktkirche in pietätvoller Weise beräumt.
Nach dem Geläut um 18 Uhr sprach Simone Carstens-Kant ein kurzes Wort des Gedenkens. Die Marktkirchenpfarrerin zeigte sich dankbar für die vielen Zeichen der Hoffnung und Nächstenliebe, die die Menschen an diesem und vielen anderen Orten in der Saalestadt dem Hass entgegensetzten. Nach einem abschließenden Gebet lud Simone Carstens-Kant die Anwesenden dazu ein, die Trauergaben nach Blumen, Kerzen und anderen Zeichen der Anteilnahme im Umfeld des „Geoskops“ zu sortieren. Insgesamt fünf große Wagen wurden bepackt und auf das Areal der Gemeinde verbracht. Letzte leuchtende Kerzen verbleiben bis zu ihrem Erlöschen im benachbarten Gotteshaus.
Abgelegte Trauergaben, wie Texte, Zeichnungen und Fotos, sicherte die Marktgemeinde gesondert. Die Angehörigen der beiden Opfer haben jetzt die Möglichkeit in aller Stille ihnen wichtige Erinnerungen an sich zu nehmen. Die restlichen Trauergaben werden an das Stadtarchiv bzw. das Stadtmuseum übergeben, um die Ereignisse der zurückliegenden Tage nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Die Beräumung des Marktplatzes durch die Evangelische Kirche erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Bündnis „Halle gegen Rechts“, dem Zeitgeschichte(n) e.V. sowie der Stadt Halle (Saale).
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