Francke für junge Leute
Jahresprogramm spürt Reformation nach
Das Jahresprogramm der Franckeschen Stiftungen in Halle steht im Jahr des 500. Reformationsjubiläums unter dem Motto »Fragen stellen, Impulse setzen, Reformation verantworten«. Stiftungsdirektor Thomas Müller-Bahlke kündigte an, mit den Angeboten eigene Akzente zu setzen: »Wir wollen deutlich machen, dass die Reformation kein abgeschlossenes, historisches Ereignis, sondern ein immerwährender Prozess ist.« Zudem solle die internationale Dimension der Reformation betont werden.
Ein Höhepunkt ist die Jahresausstellung »Du bist frei«, die am 4. Mai mit einem Poetry-Slam im Historischen Waisenhaus eröffnet wird. Die Schau ist für Jugendgruppen konzipiert, die die Wirkungen der Reformation in ihrem Leben entdecken können. Beispielsweise werde das Thema Angst aufgegriffen. Ein »Wort-Würfel« auf der Wiese vor dem Historischen Waisenhaus wird die Schau begleiten. Zudem nimmt auch die Reihe »Hallenser Gespräche« das Reformationsjubiläum in den Blick. Beim Historischen Lindenblütenfest am 17. und 18. Juni wird den Spuren der Reformation vom Mittelalter über das 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart nachgegangen. Auch am Programm zum Kirchentag auf dem Weg vom 25. bis 27. Mai werden sich die Franckeschen Stiftungen beteiligen.
Wiederaufbau bis 2020
Die Franckeschen Stiftungen zu Halle wurden 1698 als pietistisches Sozial- und Bildungswerk von August Hermann Francke gegründet. Seit den 1990er-Jahren wurde der Standort wiederbelebt. Der Wiederaufbau des einst verfallenen Geländes soll bis 2020 abgeschlossen werden. Für die Instandsetzung von drei Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert, einer Druckerei und zwei Feldscheunen, stellen Bund und Land insgesamt zwölf Millionen Euro zur Verfügung. Nach der Sanierung sollen darin zusätzliche Projekt-, Büro- und Veranstaltungsräume entstehen. Die Gebäude zählen zum historischen Kernbestand. Die Druckerei wurde 1744 als Magazin für die Cansteinsche Bibelanstalt errichtet. Als erste Bibelanstalt der Welt war sie 1710 gegründet worden, um die auf die Reformation Martin Luthers zurückgehende Forderung nach einer massenhaften Verbreitung deutschsprachiger Bibeln umzusetzen. (epd)
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