Bank für Kirche und Diakonie
«Wir investieren nicht in Rüstungskonzerne»
Die Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) kritisiert die Erwägungen der EU-Kommission, Anlagen in Rüstung und Waffengüter als nachhaltig einzustufen. «Es ist für uns nicht nachvollziehbar und nicht tragbar, dass Waffen und Rüstungsgüter nachhaltig sein sollen», sagte der Vorstandsvorsitzende der Bank, Ekkehard Thiesler. «Wir investieren nicht in Rüstungskonzerne», unterstrich Thiesler.
Von Holger Spierig (epd)
Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden der Bank erfüllten Waffen und Rüstungsgüter keines der EU-Kriterien für ökologische Nachhaltigkeit. Weder leisteten sie einen positiven Beitrag gemäß den Umweltzielen der UN, noch erfüllten sie das Kriterium, keinen Schaden in einem der Nachhaltigkeitsbereiche zu verursachen, erklärte Thiesler.
Die EU erwägt mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, Rüstungsgüter und Waffen als nachhaltig einzustufen. Damit könnten «grüne» Fonds mit nachhaltigen Geldanlagen auch Aktien von Rüstungskonzernen aufnehmen. Für die «grünen» Fonds, sogenannte ESG-Fonds, gelten die drei zentralen Nachhaltigkeitskriterien: Umwelt (Environment), Soziales (Social) und gute Unternehmensführung (Governance).
Die KD-Bank orientiere sich an den christlich geprägten Werten «Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung», erläuterte Thiesler. Waffen und Rüstungsgüter stünden dazu im Widerspruch: «Sie schüren Hass und Feindschaft und vernichten Lebensgrundlagen.» Als christlich-nachhaltige Bank wolle man zudem nicht von Dividenden und spekulativen Kursgewinnen der Rüstungsbranche profitieren.
Die KD-Bank berücksichtige bei der Auswahl von Geldanlageprodukten die Nachhaltigkeitskriterien der Vereinten Nationen sowie die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens, erläuterte Thiesler. Als Beispiele nannte er den gemeinsam mit der Hilfsorganisation Kindernothilfe angestoßenen «KinderZukunftsFonds» und den in Kooperation mit dem evangelischen Hilfswerk «Brot für die Welt» eingerichteten «FairWorldFonds».
Die KD-Bank zählt mit rund 4000 Mitgliedern zu den 30 größten Genossenschaftsbanken Deutschlands. Seit ihrer Gründung durch die evangelische Kirche im Jahr 1925 vergibt sie Darlehen an kirchliche und diakonische Einrichtungen.
Autor:Online-Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.