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Erntedankfest in Großlöbichau
Das Lieblingsessen meiner Kindheit

Es fand am 29.9. im Rahmen der Landkultur 2024 „HEIMAT“ stand. Das Wort allein strotzt ja vor Gefühl und Erinnerungen – meistens positiven, oft auch ganz schlechten, mit unseren Sinnen aufgenommen und in der Seele bewahrt: Menschen, Orte, Geräusche, Gerüche, Zeiten, Wälder, Schulen, Reisen, Bücher … - alles zusammen macht ein großes Gesamtgefühl! Und meistens gehen diese Erinnerungen zurück in die Kindheit, in die Zeit und an den Ort, wo wir aufgewachsen sind.
Tatsächlich sind daran ALLE Sinne beteiligt – auch der Geschmackssinn! Was wurde bei uns gekocht? Was hat mir besonders gut/ überhaupt gar nicht geschmeckt? Ein bißchen nachgedacht und zurückgespürt, fällt jedem und jeder ein „Lieblingsessen“ ein.
Das alles ging mir durch den Kopf, als ich mich auf die Suche nach 12 Menschen in Großlöbichau machte, die Lust hatten und sich Zeit nehmen wollten, das Lieblingsessen ihrer Kindheit zu kochen – und zwar für 10 Personen! Am Erntedank-Sonntag sollte dann nach dem Gottesdienst in der Kirche ein großes Buffet „auf dem Saal“ im Dorfgemeinschaftshaus aufgebaut und das ganze Dorf eingeladen werden. Und es hat geklappt! Es waren dann sogar 14 KöchInnen und BäckerInnen, und wir präsentierten 14x10 Portionen Lieblingsspeisen aus verschiedensten Küchen. Die Speisekarte reichte von „DDR-Jägerschnitzel“ über „Shepherd‘s Pie“ und „Kalten Hund“ bis zur Erbsensuppe.
Bemerkenswert: 14 KöchInnen und BäckerInnen, zusammen 40 Stunden geplant, eingekauft, gekocht, aufgeräumt; die älteste Köchin 1940 geboren, der jüngste Koch 1990; 60 begeisterte EsserInnen; ein Dutzend HelferInnen. Die dem Speisesaal am nächsten gelegene Kindheitsküche ist 100m entfernt, die am weitesten 6.500km!! Was für verschiedene Kindheiten waren an diesem Sonntag versammelt! Die Stimmung: herrlich!
Die wenigsten in dem festlich geschmückten Saal waren Kirchenmitglieder. Dennoch erinnerte ich an das Erntedankfest als den Tag, an dem wir unserem Schöpfer dafür danken, was er uns alles auf der Erde bereitet hat und daß wir hier – angesichts von Kriegen und Katastrophen – in einem geschützten Teil der Welt leben. Mein Appell war: Laßt uns zusammen daran arbeiten, daß uns das erhalten bleibt – auch wenn es viel Arbeit ist!
Ein Tischgebet zu sprechen, habe ich mich bei diesem Festessen noch nicht getraut, - aber vielleicht beim nächsten Mal!

Gundela Irmert-Müller

Autor:

Gundela Irmert-Müller

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