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Nachfolgerin von Lothar König
"Ich hatte Angst und Lust"

Neue Stadtjugendpfarrerin: Sie wisse, dass sie in große Fußstapfen trete, sagt Johanna Bernstengel, aber sie freue sich auf die Herausforderung. | Foto: Foto: Doris Weilandt
  • Neue Stadtjugendpfarrerin: Sie wisse, dass sie in große Fußstapfen trete, sagt Johanna Bernstengel, aber sie freue sich auf die Herausforderung.
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Seit wenigen Wochen ist Johanna Bernstengel, die neue Pfarrerin der JG-Stadtmitte in Jena, im Amt.

Von Doris Weilandt

Sie kam aus einem Pfarramt bei Goslar mit mehreren Dörfern. Seelsorge stand im Mittelpunkt ihrer Arbeit, Gottesdienste und viele Beerdigungen. Als sie Anfang letzten Jahres die Stellenausschreibung für die Nachfolge des bundesweit bekannten Stadtjugendpfarrers Lothar König las, hat sie zunächst überlegt, wer das machen kann. Nach einiger Selbstbefragung begriff sie diese Aufgabe als Chance, sich der Herausforderung zu stellen und hatte Erfolg. Die Tragweite ihrer Entscheidung konnte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfassen. „Ich war froh, nach Jena zu kommen und habe mich auf die Arbeit mit Jugendlichen gefreut. Ich hatte aber auch Angst. Angst und Lust. Die Lust war schließlich größer“, beschreibt die gebürtige Berlinerin ihren inneren Kampf.
Theologie hat die junge Pastorin in Berlin, Heidelberg und in Jena studiert. Ihr jetziger Arbeitsort ist ihr nicht fremd. Ihr Vikariat hat sie in Goslar absolviert und danach das Pfarramt im Pfarrverband Neiletal in der Landeskirche Braunschweig angetreten. Von ihrem Jenaer Team, den Sozialarbeitern und FSJlern wurde sie mit offenen Armen empfangen. Unter den Jugendlichen waren die Reaktionen verhaltener: Es gab einige, die sich gefreut haben und die etwas Neues ausprobieren wollen. Andere sind traurig über den Abschied von Lothar König.

Johanna Bernstengel weiß, dass sie in große Fußstapfen tritt, die ihr Amtsvorgänger hinterlassen hat. Sie weiß auch, dass sie diese Spur nicht ausfüllen kann und einen eigenen Weg suchen muss – mit ihrem Team und den Jugendlichen, die kommen und den Raum brauchen, den die JG-Stadtmitte bietet. „Es geht darum, herauszufinden, was sie wollen“, sagt die Pastorin, die bereit ist, Dinge zu tun, die sie vorher nicht getan hat. „Es kommt immer darauf an, inwieweit ich das theologisch mittragen kann.“ Sie will Angebote machen und setzt auf Partizipation. Jugendliche kommen zunehmend mit eigenen Vorstellungen. Im Kern bedeutet das für sie: „Ich muss zeigen, wer ich bin. Ich will mich nicht verkleiden.“

„Es wird eine Werkstatt geben“, antwortet Johanna Bernstengel auf die Frage nach dem 50-jährigen Jubiläum der JG, die schon zu DDR-Zeiten ein Hort des Widerstandes war. Dem hohen Erwartungsdruck, der sich nicht nur in Jena aufbaut, will sie sich nicht beugen, vielmehr in Ruhe mit den Jugendlichen nach Inhalten und der passenden Form suchen. Erste Spuren für eigene Programme hat sie gelegt: Zum Gedenken an die Befreiung von Auschwitz gab es einen Abend mit dem Stadthistoriker.

Autor:

Online-Redaktion

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