Initiative »Offene Kirchen« zeigt Wirkung
Für die Kirchengemeinde von St. Michael ein Beitrag zum Reformationsjubiläum
Von Traugott Keßler
Der Aufruf vor Monaten im Jenaer Kirchenblatt und in der regionalen Presse hat Wirkung gezeigt: Die kleine Gruppe von fünf bis sechs Personen, die bisher die Kirchenaufsicht in der Jenaer Stadtkirche St. Michael führte, hat erfreulich Zuwachs bekommen. An die zwanzig Mitglieder zählt nun die Kirchenaufsichtsgruppe. Dadurch wird es möglich, die Stadtkirche an jedem Tag der Woche offen zu halten.
Im Jahr des Reformationsjubiläums ist das für den Öffentlichkeitsreferenten des Kirchenkreises Jena, Ralf Kleist, ein besonderes Anliegen. Die Stadtkirche Jena gehört mit Recht zu den Lutherstätten im Land, nicht nur weil der Reformator nachweislich mindestens zweimal hier gepredigt hat, sondern auch, weil sich in der Kirche die Originalgrabplatte Luthers befindet. Die nach einem Entwurf von Lucas Cranach d. Ä. in Erfurt gegossene Bronzeplatte mit dem Relief des Reformators kam unter anderem auch wegen der Niederlage der Ernestiner gegen den Kaiser in der Schlacht bei Mühlberg nicht nach Wittenberg.
1571 erhielt sie die Jenaer Universität als Geschenk des Weimarer Herzogs, die sie an die Stadtkirche weitergab.
Ab 1. April dieses Jahres gelten nun folgende neue Öffnungszeiten für die Stadtkirche: Sie ist am Montag von 12 bis 17 Uhr und von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet. In dieser Zeit besteht auch die Möglichkeit, den Kirchturm zu besteigen. Von der Türmerstube bietet sich ein herrlicher Rundblick auf die Stadt und ihre schöne Umgebung. Das Angebot ist unentgeltlich, Spenden werden aber gerne entgegengenommen.
Für ihre Aufgaben wurden die neuen Mitglieder der Kirchenaufsicht durch Katharina Elsäßer, eine der langjährigen Aufsichtspersonen, geschult – sowohl zur Baugeschichte wie auch zu den aktuellen Angeboten der Kirche. Die Mitglieder der Kirchenaufsichtsgruppe sind an ihren Schals in den Farben des Regenbogens sowie an ihrem Namensschild zu erkennen. Die leuchtenden Schals hatte Ralf Kleist als Geschenk und sichtbares Zeichen jedem überreicht. Die Jenaer Stadtkirche im Zentrum der Stadt hat schon seit Jahren den Status einer »verlässlich geöffneten Kirche«. Diesem Anspruch im Jahr des Reformationsjubiläums in verstärkter Weise nachzukommen, war für alle Beteiligten vor Ort besonders wichtig.
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