Mit Ausdauer zum Ziel
Von Traugott Keßler
Mit nicht einmal 40 Einwohnern zählt Kleinlöbichau zu den kleinsten Gemeinden im Kirchenkreis Jena. Dort steht auch die wohl kleinste Kirche im weiten Umkreis – und dazu eine mit einer besonderen Vergangenheit: Erbauen ließ sie 1675 Herzog Bernhard (1638–1678) von Sachsen-Jena aus Steinen des im Verfall befindlichen benachbarten Klosters Thalbürgel.
Die Kirche war drei Jahre saniert worden. Am vergangenen Samstag wurde der Abschluss der Arbeiten mit einem Orgelkonzert gefeiert und die barocke Kanzel mit ihren besonderen Grisaille-Malereien am Kanzelkorb der Kirche feierlich wieder eingeweiht.
Seit 2010 ist die Kirche Einkehrkirche für Radfahrer, die auf dem 14 Kilometer langen Kirchen-Radweg zwischen der Stadtkirche St. Michael in Jena und der ehemaligen Klosterkirche in Thalbürgel unterwegs sind.
Als an der kleinen Kirche 2009 weit fortgeschrittener Hausschwammbefall festgestellt wurde, gab es ernsthafte Überlegungen, die Kirche abzureißen. Erst mit der Gründung des Vereins »Freundeskreis für den Erhalt der Kirche in Kleinlöbichau« wuchs die Aussicht auf ihren Erhalt. Für die Sanierung wurden über 200 000 Euro von unterschiedlichen staatlichen und kirchlichen Institutionen eingebracht.
Auch die Gelder für die Restaurierung der 1755 erbauten barocken Kleinorgel beschaffte der Freundeskreis. Seit nunmehr zwei Jahren gibt es die Reihe »Kleinlöbichauer Orgelsommer«: In den Sommermonaten finden an jedem Sonnabend um 16 Uhr Orgelkonzerte statt.
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