30 Jahre Christliches Gymnasium Jena
Mit Swagger und Segen
Mit einem Gottesdienst in der Jenaer Stadtkirche St. Michael ist am gestrigen Mittwoch das 30-jährige Jubiläum des Christlichen Gymnasiums in Jena begangen worden. Bei der anschließenden Feier in der Jenaer Sparkassen-Arena gab es Einblicke in das vielfältige Schulleben.
Von Beatrix Heinrichs
"Gebt die Hoffnung weiter" lautete das Motto des Festgottesdienstes, zu dem sich am gestrigen Mittwoch mehrere hundert Gäste, darunter Eltern, Ehemalige und Wegbegleiter des Christlichen Gymnasiums in der Jenaer Stadtkirche St. Michael eingefunden hatten. Gestaltet wurde der Gottesdienst, durch den Religionslehrer Janik Palm führte, gemeinsam von Schülern, Lehrern und Eltern. Für die musikalische Begleitung sorgte das Schulorchester-Projekt "SELO". In dem 40 Mitglieder zählenden Ensemble unter der Leitung von Musiklehrerin Anja Philipp engagieren sich seit einigen Jahren Schüler mit ihren Eltern und Geschwistern sowie Lehrer.
Hoffnung bestehe nicht nur in schönen Momenten, sondern insbesondere auch in Zeiten des Wandels, betonte Susanne Raab mit Blick auf die Geschichte der Schule. Raab leitet seit 16 Jahren das Gymnasium in Trägerschaft der Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland „St. Johannes“. Die Schulleiterin erinnerte an die bewegten Nachwendejahre, in welche die Gründung der Schule fällt. "Es gab große Herausforderungen: Wir hatten zurückgehende Schülerzahlen und eine hohe Arbeitslosigkeit. Wie mutig muss man gewesen sein, eine Schule zu gründen - und dann auch noch eine christliche."
Die Gründung der Schule im Jahr 1994 geht auf eine Elterninitiative zurück. Die ersten Unterrichtstunden fanden damals in der Jenaer Grietgasse unweit des Paradiesbahnhofs statt, bevor die Schule 1999 mit gerade einmal 27 Schülern in den Norden der Stadt umzog. Auf dem Areal an der Altenburger Straße standen damals noch die Kasernen, in denen zu DDR-Zeiten russische Soldaten untergebracht waren und die seit Anfang der 90er-Jahre leer standen.
An diesem Gründermut zeige sich, dass Christen eine "besondere Form der GmbH" seien, nämlich eine "Gemeinschaft mit begründeter Hoffnung", sagte Jörg Steinmetz in seiner Predigt im Gottesdienst. Es stimme hoffnungsfroh, dass ein Ort, der einstmals quasi zur Kriegsvorbereitung errichtet worden sei, heute der Lebensvorbereitung im christlichen Sinne diene, so der Lehrer für Deutsch und Religion. "Wenn das nicht Gottes Wirken in der Welt zeigt!"
Aktuell besuchen 513 Schüler das Gymnasium, zum Kollegium gehören 47 Lehrkräfte und neun Referendare. Dabei sind ein Viertel der Schüler konfessionslos. Die besondere Bedeutung des christlichen Profils der Schule in der mitteldeutschen Bildungslandschaft hob Christiane Schenk hervor. "Hier findet scheinbar Gegensätzliches, Glaube und Wissen, in bestem Sinne zusammen. Und das ist gut so: Denn Bildung ist mehr als Wissen", so die Abteilungsleiterin Schulentwicklung der Schulstiftung.
Zudem wies Schenk auf das besondere Engagement des Fördervereins hin, der sich seit seiner Gründung am Aufbau und an der Finanzierung der Schule beteiligt. 600 Mitglieder zähle er aktuell, berichtet Isabel Rost. "Die Eltern und Förderer tragen dazu bei, dass hier junge Menschen mit Herz, Verstand und im Glauben heranwachsen können – unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Elternhäuser", betont die Vereinsvorsitzende. So unterstützt der Verein unter anderem die Nachmittagsbetreuung im Selbstlernzentrum der Schule.
Einen kleinen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten an der Schule bekamen die Gäste bei der anschließenden Jubiläumsfeier in der Sparkassen-Arena. Bilder und Gedichte wurden präsentiert, die Ukulele-Gruppe stimmte ein Ständchen an und das John-Cage-Projekt gab schon einmal einen klanglichen Ausblick auf das 300. Schuljubiläum im Jahr 2294.
Seinen Abschluss fand der Abend mit einem Konzert der Band Swagger, das Schüler, Eltern und Lehrer gleichermaßen auf die Tanzfläche zog.
Autor:Beatrix Heinrichs |
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