In seinem Element
Küster Reinhard Beab kümmert sich in der Köthener Jakobsgemeinde um viele Kleinigkeiten
Von Sylke Hermann
Reinhard Beab hat seinen Frühsport schon hinter sich, wenn er Köthen und die Jakobsgemeinde am Morgen erreicht. Reinhard Beab ist mit dem Rad unterwegs, jeden Tag, bei jedem Wetter. »Es gibt doch heute für alles einen Schutz«, sagt er. Im Winter Ohrenklappe und Handschuhe, bei Regen ein Cape. Nichts könnte ihn abhalten, sein geliebtes Rad zu nutzen. Das sei schon immer so gewesen. Damals, zur Schulzeit, seien ihm die Busse einfach zu voll gewesen und alles viel zu chaotisch. Deshalb bevorzugte er schon als Jugendlicher das Rad.
Heute ist Reinhard Beab 64 Jahre alt und noch immer passionierter Radfahrer. Rund zehn Kilometer liegen zwischen seinem Wohnort Wörbzig im südlichen Anhalt und der Bachstadt, wo er Kirchwart in der Jakobsgemeinde ist. Was ein Kirchwart tut, beschreibt er mit den Worten: »Man bereitet sämtliche Veranstaltungen vor.« Vor allem die Gottesdienste. Ein bisschen sei das so, als wäre er der Hausmeister der Kirchengemeinde. Eine Aufgabe, die er 2011 von seinem Vorgänger, der in den Ruhestand gegangen war, übernommen hat. Und die ihm viel Freude bereitet. Mit der Kirche ist Reinhard Beab verbunden. In seiner Heimat Wörbzig engagiert er sich seit 20 Jahren im Gemeindekirchenrat.
Wenn Reinhard Beab, der von Beruf Bauingenieur ist, etwas reparieren kann, ist er in seinem Element. Im Kindergarten zum Beispiel, dessen Träger die Jakobsgemeinde ist, gehe schließlich laufend etwas kaputt. Um das Pfarrhaus und den dazugehörigen Garten kümmert er sich auch. Ihm liegt viel daran, dass es ordentlich und aufgeräumt aussieht. »St. Jakob ist der Blickfang in der Stadt, ein besonders beeindruckendes Bauwerk«, findet er.
Zu den Gottesdiensten, die er als Kirchwart mit vorbereitet, ist er natürlich vor Ort. Zumal er anschließend »Glaube +Heimat« verkauft. Irgendwann, erinnert sich der Küster, sei der Pfarrer zu ihm gekommen und meinte, er könne doch nach dem sonntäglichen Gottesdienst die Kirchenzeitung der Landeskirche Anhalts und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland verkaufen. Das tut er seither. Und freut sich, ein Produkt anbieten zu können, das rege nachgefragt werde. Mittlerweile kennt er seine Interessenten. Manchmal gebe es sogar mehr potenzielle Käufer als Exemplare zur Verfügung stehen, berichtet Reinhard Beab.
Seine Arbeit gefällt ihm. Er ist dankbar, sie zu haben. Zumal er vor dieser Anstellung lange arbeitslos gewesen ist. »Es wird nie langweilig«, sagt er und denkt schon an den nächsten Gottesdienst und daran, dass die Mikrofone richtig eingestellt sind, die Kerzen angezündet werden und die Beleuchtung stimmt.
Autor:Online-Redaktion |
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