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»Luther« ist weithin zu hören

Endsport: Bald enden die Proben mit Kirchenmusikdirektorin Martina Apitz in der Jakobskirche. Dann werden die Köthener in Wittenberg Teil eines 500-köpfigen Chores. | Foto: Heiko Rebsch
  • Endsport: Bald enden die Proben mit Kirchenmusikdirektorin Martina Apitz in der Jakobskirche. Dann werden die Köthener in Wittenberg Teil eines 500-köpfigen Chores.
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Pop-Oratorium: Ein Köthener Projektchor probt seit Monaten für den großen Auftritt in Wittenberg. In einer Woche ist es so weit.

Von Sylke Hermann

Martina Apitz, die Kirchenmusikdirektorin der Köthener Jakobsgemeinde, liebt die Herausforderung. Und dieses Projekt ist eine. »Jedes große Oratorium«, gesteht sie, »ist eine Herausforderung.« Ein Weihnachtsoratorium mindestens genauso wie dieses Pop-Oratorium »Luther«, das sie derzeit mit einem Chor von Laien einstudiert. Immer mittwochs ist Probe in der Köthener Jakobskirche. Und dann ist das »Luther« weithin zu vernehmen.
Ende August haben die Köthener in Wittenberg an der Schlosskirche ihren großen Auftritt und dürfen zeigen, was sie können. Martina Apitz, die den Projektchor leitet, geht von ungefähr 500 Sängern aus, inklusive der etwa 25 aus Köthen. Dort dabei zu sein, sei für die Jakobsgemeinde, sagt sie, »ein besonderer Höhepunkt« im Jubiläumsjahr der Reformation.
Im Frühjahr lädt Martina Apitz zur ersten Probe ein. Zunächst trifft man sich im Gemeindesaal, mittlerweile in der Jakobskirche. »Luther, Luther, wer ist Luther, Martin Luther?« Das ist es, worauf das Oratorium künstlerisch und musikalisch Antworten gibt. Es erzählt von Luthers Wirken, bis hin zu den Auswirkungen auf die heutige Zeit. Martina Apitz freut sich, dass sich ein generationsübergreifender Projektchor zusammenfindet, der das Thema offensichtlich spannend findet. Zehn Jahre sind die Jüngsten, Anfang 60 vermutlich die Ältesten.
So kurz vor dem großen Auftritt sind noch nicht einmal alle Soli besetzt. Die Rolle des Martin Luther indes schon. Den Reformator singt der in Köthen praktizierende Arzt Andreas Schütte. Pfarrer Horst Leischner übernimmt die Rolle des Paulus, Wolfram Hädicke die des Philipp Melanchthon. »Das ist schon etwas Besonderes«, lobt Hädicke, der wie Leischner Pfarrer der Jakobsgemeinde ist, das Vorhaben. Er glaubt: »Es wird nicht viele Gemeinden in der Region geben, die das wagen.« Dank Martina Apitz ist die Jakobsgemeinde Teil dieses spannenden Projektes. Was ihn, Wolfram Hädicke, besonders freut: »Es gibt Leute«, und damit meint er allen voran sich selbst, »die haben sogar ein Solo und nicht einmal Gesang studiert.« Er lacht und stellt sich auf zur Probe.
Das will Martin Wolff, 19, gern noch tun – Gesang studieren. Bis es so weit ist, nimmt er Unterricht und singt, wo und wann immer es Gelegenheiten dazu gibt, wie derzeit im Köthener Luther-Projektchor. Dafür kommt er sogar aus Halle in die Bachstadt zu den wöchentlichen Proben.
Auch die Köthenerin Uta Schramm ist dabei, »weil wir einfach gerne singen«. Und Elke Gutschlich, die sich das Pop-Oratorium zuvor im Internet angesehen und angehört hat – und begeistert war. »Alle haben geschwärmt.« Deshalb wollte sie die Chance nicht versäumen: »Wenn so etwas schon in der Nähe ist, kann man es doch mal ausprobieren«, sagt sie und freut sich auf den Auftritt am 26. August in Wittenberg.

www.luther-oratorium.de

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