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50 Jahre Leuenberger Konkordie gefeiert

Abendmahlsgeschirr: Die Konkordie hatte das Ziel, eine Kirchengemeinschaft unter den lutherischen, reformierten und unierten Kirchen in Europa herzustellen. | Foto: epd-bild / Andreas Schoelzel
  • Abendmahlsgeschirr: Die Konkordie hatte das Ziel, eine Kirchengemeinschaft unter den lutherischen, reformierten und unierten Kirchen in Europa herzustellen.
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Dass die Gemeinschaft zwischen den evangelischen Konfessionen heute nahezu selbstverständlich ist, geht maßgeblich auf die Leuenberger Konkordie von 1973 zurück. In einem Festgottesdienst hat die mitteldeutsche Kirche das Dokument gewürdigt.

Mit einer Festveranstaltung in der Magdeburger Wallonerkirche hat die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) am Sonntag an 50 Jahre Leuenberger Konkordie erinnert. «Leuenberg ist die Einladung, einander in Verschiedenheit lieben zu lernen», sagte Landesbischof Friedrich Kramer in dem Festgottesdienst.

Das 1973 im schweizerischen Leuenberg verabschiedete Dokument hatte die nahezu fünf Jahrhunderte währende Kirchenspaltung zwischen den reformierten und den lutherischen Kirchen beendet. Die Konkordie hatte das Ziel, eine Kirchengemeinschaft unter den lutherischen, reformierten und unierten Kirchen in Europa herzustellen.

Kramer erinnerte daran, wie tief der Riss zwischen den evangelischen Konfessionen, beispielsweise Lutheranern, Calvinisten oder Reformierten, zuvor gewesen sei. «Unterschiede zu betonen ist eine Seuche, die in verschiedener Form immer wieder die Geister ergreift», sagte der Landesbischof. Das gelte nicht nur zwischen den Konfessionen, sondern auch für nationalistische oder rassistische Tendenzen. Oft gehe dann Rechthaberei in Gewalt über, sagte Kramer.

Der mitteldeutsche Landesbischof ging auch auf den ökumenischen Dialog mit der römisch-katholischen Kirche ein. Hier könne die Leuenberger Konkordie ein Vorbild sein. «Wir brauchen nur auf die Debattenlage zwischen evangelischen und römisch-katholischen Christen schauen, um zu erkennen, was Leuenberg geleistet hat», sagte Kramer.

Die Leuenberger Konkordie nannte er einen «Riesenerfolg», mit der ein Weg gefunden worden sei, «Einheit in versöhnter Verschiedenheit» zu leben. Diesem Modell stehe Rom allerdings weiterhin denkbar kritisch gegenüber, zitierte er den reformierten Theologen Ulrich Körtner. Auch sonst erlebe man derzeit eine Phase der ökumenischen Stagnation.

«Gott will uns in seiner Liebe alle bei uns haben», betonte auch Bischöfin Rosemarie Wenner von der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland. Vor 50 Jahren habe man in der Leuenberger Konkordie festgehalten, dass die theologischen Unterschiede nicht trennend seien. Im Jahr 1997 haben sich auch die methodistischen Kirchen in Europa der damaligen Leuenberger Kirchengemeinschaft angeschlossen.

Dieses Modell könne auch auf die gesamte Gesellschaft übertragen werden, meinte Friedrich Kramers Amtsvorgängerin Ilse Junkermann, ehemalige Landesbischöfin der EKM, in einem Grußwort. Im Sinne von Leuenberg gehe es darum, für Unterschiedlichkeit und «Diversity» einzutreten.

Die Konkordie haben inzwischen über 90 Kirchen aus nahezu allen europäischen und einigen südamerikanischen Ländern anerkannt. Sie bilden die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE).
Jüngstes Mitglied ist seit September 2022 die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in der Ukraine. (epd)

Autor:

Katja Schmidtke

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