Magdeburger Dom
Festgottesdienst für Otto den Großen mit "Heiliger Lanze"
Magdeburg (epd). In Magdeburg ist am Sonntag an den 1050. Todestag Kaiser Ottos des Großen (912-973) erinnert worden. Unter Leitung des Bischofs der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, wurde im Magdeburger Dom ein Festgottesdienst gefeiert mit einer anschließenden Andacht am Grab des römisch-deutschen Kaisers, der im Hohen Chor des Domes bestattet ist. „Wir wollen heute an den Menschen Otto erinnern“, sagte Domprediger Jörg Uhle-Wettler in einer kurzen Ansprache am Grab.
Uhle-Wettler erinnerte an einen Satz des früheren Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble (CDU), der bei einem Besuch am Otto-Grab des mittelalterlichen Herrschers als „ersten Europäer“ bezeichnet habe. Kaiser Otto sei zudem ein weniger brutaler Herrscher als Karl der Große (747/48-814) gewesen. Otto habe Toleranz bewiesen, als er beispielsweise jüdischen Fernhändlern Privilegien gewährt habe. Zudem habe er seinen unehelichen Sohn Wilhelm anerkannt und damit Menschlichkeit gezeigt.
Während der Zeremonie wurde auch die Nachbildung der Heiligen Lanze präsentiert. Das Original gehörte zu den Reichsinsignien und soll einen Nagel des Kreuzes von Jesus enthalten. Als Prediger war der Generalbischof der Evangelischen Kirche A.B. in der Slowakei, Ivan Eľko, eingeladen.
Otto der Große verstarb am 7. Mai 973 in Memleben im heutigen Sachsen-Anhalt. Sein Herz und seine Eingeweide sollen dort bestattet sein. Der übrige Leichnam ruht im Magdeburger Dom. Mit einem Gedenkjahr unter dem Titel „Des Kaisers letzte Reise“ wird in diesem Jahr an die letzten Stationen Kaiser Ottos vor seinem Tod erinnert.
Autor:Oliver Gierens |
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