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DDR-Volksaufstand
Mehr Beachtung für 17. Juni 1953 gefordert

Blick in das Gefängnis "Roter Ochse" in Halle, das das MfS ab 1952 als Haftanstalt nutzte. Nach dem 17. Juni 1953 wurden auch in Halle zahlreiche Menschen verhaftet und vor Gericht gestellt.   | Foto: epd-Bild/Steffen Schellhorn
  • Blick in das Gefängnis "Roter Ochse" in Halle, das das MfS ab 1952 als Haftanstalt nutzte. Nach dem 17. Juni 1953 wurden auch in Halle zahlreiche Menschen verhaftet und vor Gericht gestellt.
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  • hochgeladen von Angela Stoye

Magdeburg (epd) - Sachsen-Anhalts Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neumann-Becker, sieht in dem DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953 ein entscheidendes Ereignis für die Demokratieentwicklung in Deutschland. „Dieser Tag gehört ins Zentrum der Demokratiegeschichte Deutschlands und ist ein besonderer Tag auf dem langen Weg zur Deutschen Einheit“, erklärte sie am 15. Juni in Magdeburg. Dies müsse „viel aufmerksamer berücksichtigt und gewürdigt werden“.
„Unsere Freiheitsrechte wurden auch von den Frauen und Männern des 17. Juni 1953 und aus dem Herbst 1989 errungen“, betonte die Beauftragte. Die Ereignisse vor 68 Jahren müssten zum Lehrkanon an Schulen und in der politischen Bildung gehören, „um die Wurzeln der Demokratiebewegung in Mitteldeutschland zu begreifen“, forderte Neumann-Becker. Städte wie Halle, Magdeburg, Merseburg, Bitterfeld, Wolfen oder Jessen seien Zentren des Aufstands gewesen. Deshalb sei es heute wichtig, „ganz konkret vor Ort die Ereignisse aufzuarbeiten und daran zu erinnern“.
DDR-weit hatten bei dem Volksaufstand Hunderttausende Menschen für Freiheit demonstriert. Sie forderten unter anderem den Rücktritt der Regierung, freie und geheime Wahlen, die Zulassung von Parteien, die Freilassung von Gefangenen und eine Absenkung der Produktionsnormen. Insgesamt wurden während und nach dem Aufstand mindestens 55 Menschen getötet, alleine in Sachsen-Anhalt waren es laut der Landesbeauftragten 24. Etwa 15.000 Menschen wurden insgesamt festgenommen, rund 1.800 von DDR-Gerichten zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Autor:

Online-Redaktion

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