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Auf den Spuren von Karl Friedrich Schinkel

Das Team: Die ersten Magde­burger Schinkel-Musiktage organisieren (v. l.) die Konzertdramaturgin Charlotte Bittner, der Leiter des Gesellschafts­hauses, Carsten Gerth, Kirchenmusikdirektor Michael Scholl und Pfarrer Joachim Möcker | Foto: Gesellschaftshaus/Kathrin Singer
  • Das Team: Die ersten Magde­burger Schinkel-Musiktage organisieren (v. l.) die Konzertdramaturgin Charlotte Bittner, der Leiter des Gesellschafts­hauses, Carsten Gerth, Kirchenmusikdirektor Michael Scholl und Pfarrer Joachim Möcker
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Neuheit: Musiktage vom 1. bis 3. Juni in Magdeburg rücken preußischen Baumeister und seine Zeit in den Mittelpunkt

Von Angela Stoye

Die sachsen-anhaltische Landeshauptstadt Magdeburg will ein neues Musikfest etablieren. Mit den 1. Schinkel-Musiktagen vom 1. bis 3. Juni sollen Interessenten die Gelegenheit haben, das Wirken des preußischen Architekten und Stadtplaners Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) in Magdeburg kennenzulernen. Für das Festival kooperieren das Kirchspiel Magdeburg Nord, die Förderkreise der Biederitzer Kantorei und des Magdeburger Gesellschaftshauses sowie der Magdeburger Musikverein. Zwei Schinkel-Bauwerke stehen im Mittelpunkt: die Kirche St. Nicolai im Stadtteil Neue Neustadt und das Gesellschaftshaus am Klosterbergegarten. Mit einem Mix aus Konzerten, Vorträgen und Workshops für Kinder wollen die Initiatoren nicht nur die Bedeutung Schinkels hervorheben, sondern auch aufzeigen, welche Möglichkeiten die Nicolaikirche als Ort für Konzerte und andere kulturelle Angebote im Stadtteil bietet.
Das Musikfest wird am 1. Juni in der dann frisch sanierten Nicolaikirche mit Joseph Haydns Oratorium »Die Schöpfung« eröffnet. Am 3. Juni wird in der Kirche ein Festgottesdienst mit der Liturgie gefeiert, wie sie zu Schinkels Lebzeiten üblich war: die von König Friedrich Wilhelm III. eingeführte preußische Agende. In einem Konzert im Gesellschaftshaus erklingen am 2. Juni Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und einigen seiner Zeitgenossen wie Nils Gade oder Robert Volkmann. Das Abschlusskonzert geben dort am 3. Juni die »Münchner Singphoniker«. Sie schlagen mit ihrem Programm einen Bogen in die Magdeburger Musikgeschichte zur vor 200 Jahren gegründeten Magdeburger Liedertafel.
Der Grundstein der heutigen Nicolaikirche in der Neuen Neustadt wurde 1821 gelegt. Ihr Vorgängerbau stand ab 1150 in der Alten Neustadt und wurde wegen Kriegszerstörung und Baufälligkeit im Lauf der Jahrhunderte an verschiedenen Stellen insgesamt fünf Mal erbaut. Nachdem der letzte Bau den napoleonischen Truppen zum Opfer gefallen war, bekam Schinkel 1817 den Auftrag, eine neue Nicolaikirche zu entwerfen. Nach diversen Änderungen wurde schließlich die bis heute bestehende klassizistische Kirche gebaut und im Oktober 1824 eingeweiht. Sie wurde zum Vorbild für das von Schinkel entwickelte Konzept der Normalkirchen für ländliche Sakralbauten in Preußen. Die Fassadeninschrift »Mit Gott durch Königshuld« verweist bis heute darauf, dass Friedrich Wilhelm III. den Kirchenbau durch Zuschüsse unterstützte.
Der Bau des Gesellschaftshauses ist eng mit der Gestaltung des Klosterbergegartens 1824 durch den preußischen Gartendirektor und Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné verbunden. Schinkel hatte dafür einen großzügigen Entwurf eingereicht. In stark reduzierter Form wurde dieser in den Jahren 1828/29 verwirklicht. Davon erfuhr Schinkel allerdings erst im Nachgang und von Dritten, worauf er mit einem verärgerten Schreiben an den Magdeburger Rat reagierte. 1896 wurde in historisierendem Stil ein Anbau aus Backsteinen errichtet. In der Kombination aus Klassizismus und Historismus besteht das vor einigen Jahren restaurierte und sanierte Gesellschaftshaus bis heute.

Programm unter
www.gesellschaftshaus-magdeburg.de

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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