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Wort zur Woche
Ein wildes Bild und ein Halleluja

Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.
Offenbarung 1, Vers 18

Der diese Worte spricht, hat feurige Augen, glühende Füße, eine Stimme wie Meeresbrausen, und ihm ragt ein scharfes, zweischneidiges Schwert aus dem Mund. So beschreibt es der Prophet Johannes. Seine Reaktion auf diese Erscheinung ist entsprechend: Er bricht zusammen wie tot. Wie auch nicht, wenn einem die göttliche Herrlichkeit in solch überwältigender Form erscheint!
Ein verstörendes Bild: Dieser Jesus ist nicht der friedliebende Heiland, der die Kinder zu sich ruft, und auch nicht der sich am Unverständnis seiner Mitmenschen aufreibende Zelot. Da scheint nichts mehr menschlich. Ich erkenne ihn nicht wieder. Was ist passiert? Die Antwort gibt Jesus selbst: Er ist dem Tod begegnet. In Jesu Tod treffen Gott und Tod, Liebe und Zerstörung aufeinander.
Der Theologe Eberhard Jüngel betont, dass dieses Geschehen für Gott ein bedrohlicher Kampf war und keineswegs ein heilsgeschichtlicher Selbstläufer. Der Tod drückt seinen giftigen Stachel aus – und lässt damit das Instrument seiner Herrschaft in Gott zurück. So verliert der Tod seine Macht, aber auch Gott trägt die Folgen dieses Geschehens an sich, Zeichen des Kampfes und des Triumphes.
Ein wildes Bild. Kein Wunder, dass ich ihn nicht erkenne. Er hat sich verändert. Doch ich erkenne ihn, als er zu sprechen beginnt: Fürchte dich nicht, sagt die Gestalt, und stellt sich vor als der Lebendige. Da erkenne ich, dass die Zeichen seiner gewaltigen Macht kein Grund sind zu erschrecken, denn die Macht Gottes stellt sich in den Dienst des Menschen. Er hat sich dem Tod gestellt, um ihm die Macht über seine Schöpfung zu nehmen.
So steht auch der Prophet auf, als Jesus ihn anredet. Und tut dann selbst seinen Mund auf und spricht von der Befreiung, die in Gottes Begegnung mit dem Tod liegt. So wie es Christen auf der ganzen Welt tun an diesem Tag. Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja!

Laura-Christin Krannich, Vikarin in Magdeburg

Autor:

Online-Redaktion

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