Glaube führt zusammen
Premiere: Ökumenische Andacht in Calbe
Von Susann Salzmann
Gleich und doch unterschiedlich. Drei christliche Konfessionen gibt es in Calbe: katholisch, evangelisch und neuapostolisch. Sie alle leben den christlichen Glauben. Gleichwohl gibt es Unterschiede etwa bei Feiertagen, Abendmahlsverständnis oder Zölibat.
Gleiches stärken, Ungleichheiten herausstellen und gegenseitig tolerieren – das ist die Maxime der Christen in Calbe. Das jüngste Gemeindefest in der Stephani-Kirche bot dafür den Auftakt. Ziel ist das Zusammenwirken; ein geschlossenes Auftreten als Christen in der Stadt am Saalebogen. »Das ist ein Novum, eine Innovation«, freut sich der evangelische Pfarrer Jürgen Kohtz über die erste gemeinsame Andacht. Zwei weitere sollen am 5. August in der katholischen sowie am 14. Oktober in der neuapostolischen Kirchgemeinde stattfinden.
»Heutzutage, wo der Trend des Abgrenzens vorherrscht, ist die Betonung des Zusammenhalts besonders wichtig«, ergänzt Kohtz. Andreas Gauditz, Vertreter der neuapostolischen Kirche, sowie Klaus Blaser und Christian Naumann von der katholischen Gemeinde nicken. Die Idee der gemeinsamen Andachten sei im vergangenen Jahr entstanden. Die christliche Gemeinschaft Calbes solle trotz verschiedener Kirchen weniger zersplittert wahrgenommen werden. Immerhin sei die größte Gemeinsamkeit der Glaube an Gottes Wort. »Wir leben das, nur in anderen Rhythmen«, erklärt Andreas Gauditz.
Diese Verschiedenheiten müssten akzeptiert werden, deuten die Kirchenmitglieder an, weshalb das ökumenische Zusammenfinden nicht schon vor einigen Jahren begonnen hat.
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