Mit einer Stimme sprechen
Gemeinsamer Brief: Leitende Geistliche wollen Ökumene in Mitteldeutschland vertiefen
Von Angela Stoye
Als »Jahr der Ökumene« bewerten leitende Geistliche in Sachsen-Anhalt und Thüringen das Jahr 2017. Es sei »kein Jahr der konfessionellen Abgrenzung« gewesen, schreiben sie in einem am 12. Januar veröffentlichten gemeinsamen Brief an die Gemeinden aus Anlass der Gebetswoche für die Einheit der Christen vom 18. bis 25. Januar 2018. Den Brief unterzeichneten die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig sowie die katholischen Bischöfe der Bistümer Erfurt und Magdeburg, Ulrich Neymeyr und Gerhard Feige. Sie wollen sich dafür einsetzen, dass »die neue Qualität der Ökumene«, die 2017 an vielen Orten zu erleben gewesen sei, »in unseren Kirchen weiter vertieft und erfahren wird«.
Besonders dankten die leitenden Geistlichen den haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden, die 2017 zum Gelingen der Kirchentage auf dem Weg und zahlreicher anderer Veranstaltungen beigetragen hatten. Zudem würdigten sie die konfessionsverbindenden Ehepaare und Familien, »die durch ihr alltägliches Leben, Gebet und Zeugnis Wegbereiter für diese ökumenische Gemeinsamkeit sind« und sicherten ihnen »nach Kräften« Unterstützung und Begleitung zu.
Die leitenden Geistlichen lobten die vielen ökumenischen Initiativen in den Gemeinden wie Gottesdienste, Bibelwochen, Kanzeltausch und gegenseitige Gastfreundschaft nebst wechselseitiger Nutzung von Räumen. »In der Kirchenmusik werden konfessionelle Trennungen überwunden und weiterhin finden ökumenische Friedensgebete statt«, heißt es in dem Brief weiter. »Wir glauben, dass diese und die vielen hier nicht genannten ökumenischen Initiativen wirksame Schritte auf dem Weg zur Einheit der Christen sind. Deshalb bitten wir Sie: Bleiben Sie auf diesem Weg!« Die Unterzeichner verwiesen darauf, dass die Strukturveränderungen in den Kirchen Ökumene nicht einfacher mache. »Aber wir brauchen in Zeiten abnehmender Ressourcen die Gemeinsamkeit der Christen besonders«, heißt es. Zudem sollten auch die anderen christlichen Kirchen im Land einbezogen werden, etwa in den örtlichen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen oder vergleichbarer Arbeitskreise.
Auch auf der Ebene der Bistümer und Landeskirchen sollten die Aufbrüche von 2017 fortgeführt werden. Man habe sich vorgenommen, vor wichtigen Entscheidungen in gesellschaftlichen und ethischen Fragen das Gespräch mit den Partnern zu suchen. »So wollen wir, so oft es geht, mit einer Stimme sprechen.«
Brief der leitenden Geistlichen zum Ende des Reformationsjubiläums im Wortlaut:
www.ekmd.de
Autor:Online-Redaktion |
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