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Umtriebiger Vielschreiber

Herbert Gerhardt an seinem 80. Geburtstag | Foto: Ursula Meckel

Herbert Gerhardt mit 87 Jahren verstorben

Von Ursula Meckel

Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern« besagt eine Journalistenweisheit, die ich in meinen jungen Jahren von Herbert Gerhardt gelernt habe, dem damaligen Kreiskatecheten von Nordhausen, bekannt als Kirchenonkel und Vielschreibender.
Es ist lange her, dass fast alle in der Kirchenprovinz Sachsen seinen Namen und seine Stimme kannten: Von der beliebten monatlichen Tonbildserie »Kirche im Bild« her oder von Serien für Kinder (»Gottes Kinder geben Gott die Ehre«), Konfirmanden (»Konfirmandenkaleidoskop«) und die Junge Gemeinde (»Kirche, Welt und junge Leute«).
Am 26. August 1929 wurde Herbert Gerhardt in Sangerhausen geboren, über 50 Jahre hatte er in Nordhausen seinen Wohnsitz. Dort wirkte er als Kreiskatechet, damals der jüngste weit und breit. Über seine Arbeit hat er gesagt: »Ich habe das Glück, dass ich mein Hobby zu meinem Beruf machen konnte.«
Beruf und Berufung war die Arbeit mit Kindern und das Schreiben. Ideen flogen ihm nur so zu und er hat viel gesammelt und gelesen. Im Oktober 1959 schrieb er den ersten Artikel für unsere Kirchenzeitung. Seine Nähe zur DDR-CDU stieß auf viel Unverständnis und führte zu kontroversen Diskussionen. Dennoch wurde seine Arbeit, auch für die Kirchenpresse, sehr geschätzt.
Auch nach seinem Eintritt in den »Unruhestand« war er er auf Messen, Pressekonferenzen und Kirchentagen zu treffen. Er engagierte sich im »Verein für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung«, beteiligte sich an Projekten in Schulen, um Kindern Erfahrungen mit der DDR zu vermitteln und gestaltete Ausstellungen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er überwiegend in einem Hotel, zunächst in Halle, zuletzt in Braunlage. Vor wenigen Wochen wurde er pflegebedürftig und siedelte um nach Bremen, wo er
am 17. Mai 2017 friedlich eingeschlafen ist.
Viele erinnern sich gerne an ihn als einen lebensbejahenden und fröhlichen, zuweilen unbequemen Mitarbeiter und Mitmenschen.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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