Glauben ist anders: Ohne Vertrauen geht nichts
Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.
Lukas 18, Vers 31
Von Kathrin Hollax
Auf gehts, lasst uns gehen – ob die Jünger gewusst haben, was da alles auf sie zukommt? Wenn sie die Erzählungen der Propheten kannten, hatten sie sicher eine Ahnung von dem, was in Jerusalem passieren würde. Natürlich: Aus heutiger Sicht sind wir schlauer; aber die Jünger konnten es damals gewiss nicht begreifen und verstehen. Wie auch.
Denn ihr Jesus war schon immer ganz anders. Sein Leben eröffnete ihnen neue Welten. Er wendete sich denen zu, die keiner sehen wollte. Sie hörten ihm zu und folgten ihm. Alles an ihm war anders. Und dennoch, oder vielleicht genau deswegen, hatte er diese ganz bestimmte Anziehungskraft. Möglicherweise war es das, was sie spürten: Von diesem Mann geht mehr aus, als sie je begreifen konnten.
Auf gehts, lasst uns gehen – was würdest du tun, würde dir das heute jemand sagen? Vermutlich würde ich erst einmal wissen wollen, wo es hingehen soll. Ich möchte mich doch absichern. Nichts ist anstrengender, als einen Weg zweimal zu gehen. Dann möchte ich wissen, was es für einen Sinn hat, das Ganze.
Einfach etwas zu tun, ohne zu wissen, wofür und weshalb, ist das nicht Zeitverschwendung? Also, ohne Erklärungen und genauen Plan kommt in meinem Leben vieles nicht so schnell in Gang. Mein Leben habe ich gern selbst in der Hand.
Mein Glaube ist da ganz anders. Mit ihm gehe ich Wege, die ich vorher noch nicht kannte. Ich begebe mich auf ungewöhnliche, manchmal auch schwierige Pfade, mit einer tiefen inneren Gewissheit, dass genau das jetzt das Richtige ist. Das fühlt sich gut an und tut gut. Vielleicht ist es dieses Gefühl, das mich an meinem Glauben festhalten lässt, egal wann und wo, egal wie hoch der Berg oder wie tief das Wasser ist. Ich kann ihn nicht erklären, aber er bewegt etwas in mir und um mich, das ich nicht in der Hand habe und das gut so ist!
Dafür laufe ich gern los.
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