Merseburger Stadtkirche
Erinnerung an ein Ereignis, das die Welt veränderte
Vor genau 500 Jahren stand er in Worms vor Kaiser Karl V. (in dessen Reich die Sonne nicht unterging) und den Fürsten des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Am kommenden Sonntag Misericordias Domini, dem 18.April, steht er in der Merseburger Stadtkirche St. Maximi, um die Gottesdienstteilnehmer an dieses weltverändernde Ereignis zu erinnern.
Seine Worte gehören wohl zu einem Jahrtausendereignis und sind noch immer geläufig: „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen.“ Damit hatte Martin Luther ungewollt eine Bewegung angestoßen, die wir heute Demokratie nennen. Herrschende haben nicht automatisch recht und es muss auch dem kleinen Mann möglich sein, Widerspruch einzulegen. Pfarrer Halver verweist in seiner Predigt darauf, dass das Handeln der Regierenden sich daran messen lassen muss, ob es dem Wohl der Menschen dient.
Ein weiteres Luther-Ereignis wird in diesem Jahr noch hervorzuheben sein. Nach der Verhängung der Reichsacht 1521 (was einem Todesurteil gleichkam) und der Inszenierung der Entführung auf die Wartburg fand Luther Zeit, sein eigentliches kulturelles Meisterwerk für die Deutschen zu vollbringen. Die Übersetzung der Bibel bildete die Grundlage für eine gemeinsame Sprachentwicklung der deutschen Länder bis hin zur staatlichen Vereinigung im Deutschen Reich 1871 vor nunmehr 150 Jahren. Es wäre interessant herauszufinden, welche Zeugnisse dieser Zeit bis heute in Merseburg erhalten sind.
Dietmar Eißner
Autor:Online-Redaktion |
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