Junglehrerin mit Bestnote
Liesa Kötz bleibt der Evangelischen Grundschule Bad Langensalza treu
Von Anke Pfannstiel
Die »Fledermäuse« sitzen noch etwas verschlafen an ihren Bänken. Doch dann schaltet Lehrerin Liesa Kötz das Keyboard an, gibt ein paar Handzeichen und schon nehmen die Viertklässler den Rhythmus auf, wippen, klatschen und singen sich wach. Körper und Geist geraten in Bewegung, werden mit guter Laune geflutet – der Schultag an der Evangelischen Grundschule Bad Langensalza kann beginnen.
Zeugen einer spielerischen und zugleich konzeptionell durchdachten Unterrichtssituation wie dieser waren kürzlich die Prüfer des Staatlichen Studienseminars für das Lehramt an Grundschulen der Universität Erfurt. Denn bis vor kurzem war Liesa Kötz noch Referendarin. Eine der Hürden zum Abschluss ihres Studiums waren Lehrproben bei »ihren« Kindern der Fledermaus-Klasse.
Doch diese hat Liesa Kötz ebenso mit Bravour gemeistert wie die anderen Prüfungen. Am Ende stand die 1,0 als Abschlussnote und der Vermerk »überdurchschnittlich«. Liesa Kötz beweise nicht nur Souveränität und Professionalität als Pädagogin, sondern auch Kreativität in Unterrichtsmethoden und -stil, so das Urteil der Ausbilder.
Dass sie nun »beste Lehramtsanwärterin Thüringens« ist, erfüllt sie zwar mit Stolz, deshalb im Fokus zu stehen, behagt der 27-Jährigen aber nicht. Vielmehr ist es ihr wichtig, ihre Arbeit gut zu machen, ihrem Anspruch gerecht zu werden: jedes Kind bestmöglich beim Lernen und Großwerden zu unterstützen. Das ist auch der Grund, warum sie alles daran setzte, ihr Referendariat an der Evangelischen Grundschule Bad Langensalza zu absolvieren.
Schon als Praktikantin hatte sie die Schule in Trägerschaft der Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland als familiären, gut ausgestatten, idyllisch am Rand der Kurstadt gelegenen Lernort schätzen gelernt.
Dann wurde ihr zunächst eine staatliche Schule in Nordwestthüringen zugewiesen. Erst die Geburt ihrer Tochter führte dazu, dass das Referendariat an der Evangelischen Grundschule in ihrer Heimatstadt bewilligt wurde.
Nun, nach dem glänzenden Abschluss, stünden Liesa Kötz viele Wege offen. Sie jedoch hat ihren Platz bereits gefunden, nahm dankbar und ohne zu zögern das Angebot der Schulstiftung zur Anstellung als Lehrerin für Deutsch, Mathematik, Heimat- und Sachkunde sowie Musik an »ihrer« Schule an – sehr zur Freude von Kindern, Eltern, des Kollegiums, der Gemeinde.
»Alles, was es für gute Schule braucht, ist im Haus oder in nächster Umgebung vorhanden. Und gerade weil man sich kennt und hilft, können wir als Pädagogen-Team jedes Kind individuell unterstützen«, sagt Liesa Kötz.
Dazu trage auch das Profil als evangelische Schule bei: Toleranz, respektvolles Miteinander bis hin zu Dingen wie gemeinsame Mahlzeiten, die Ruhe und Dankbarkeit ausstrahlen – für Liesa Kötz ist es wichtig, den Heranwachsenden die christlichen Werte mit auf den Weg zu geben.
Für sie bedeutete die Tätigkeit an der christlichen Schule selbst den ersten Kontakt zur evangelischen Kirche. Auf das »Reinschnuppern«, wie sie es selbst bezeichnet, soll bald die Taufe folgen.
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