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Kreuze sorgen für Aufsehen

Individuell und bunt: Lilli, Marie, Yvaine, Smilla und Ida (v.l.) vor einigen der Holzkreuze. Das Kreuz mit dem Weinrebenmotiv wurde vom Ökumenischen Hainich Klinikum gestaltet. | Foto: Claudia Götze
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  • Individuell und bunt: Lilli, Marie, Yvaine, Smilla und Ida (v.l.) vor einigen der Holzkreuze. Das Kreuz mit dem Weinrebenmotiv wurde vom Ökumenischen Hainich Klinikum gestaltet.
  • Foto: Claudia Götze
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Ökumenisches Projekt: Seit einigen Tagen stehen bunte Kreuze in der Innenstadt von Mühlhausen. Sie sollen die Menschen zum Nachdenken bringen – über Gott und die Reformation.

Von Claudia Götze

Hinschauen, Nachdenken, Diskutieren, Innehalten. Der Mühlhäuser Steinweg hat sich vor einigen Tagen in einen Kreuzweg verwandelt. 37 Laternen haben nun ein Kreuz, an dem man nicht einfach vorübergehen kann. Jedes Holzkreuz ist 1,80 Meter groß und sehr individuell gestaltet: mit Fotos, Textilem, Patchwork, Bibelsprüchen, Malereien und auffälliger Dekoration. Gefertigt wurden sie von Kindergärten, Schulen, Familienkreisen, Kirchenämtern und Hilfsorganisationen der Stadt. Die Aktion ist nicht neu. 2006 hat der Mühlhäuser Stadtdechant Andreas Anhalt sie in Suhl, seiner damaligen Pfarrstelle, angeregt. Zwölf Jahre später machen 37 Mühlhäuser Gruppen mit. Platz wäre für 44 gewesen – so viele Laternenpfähle gibt es am Steinweg. 
»Den Höhepunkten dieses Jubeljahres wollen wir einen zum Nachdenken anregenden Kontrapunkt entgegensetzen, denn schließlich ist eine Folge der Reformation das Kreuz der Trennung, unter dem evangelische und katholische Christen seitdem leiden«, erklärt Pfarrer Anhalt. »Kreuze sind allgegenwärtig«, sagt Pfarrer Marc Pokoj bei der Andacht zu Beginn der Aktion. Angesichts 37 sehr individuell gestalteter Kreuze weist er die Gestalter darauf hin, dass sie auch mit Vandalismus und Verschwinden ihrer Kunstwerke rechnen müssen. Das »Kreuz mit dem Kreuz« könne ohnehin vielschichtig interpretiert werden. Vor allem stehe es als das Symbol für Leid, Krankheit und Tod. Doch bei einem kurzen Innehalten an jedem Kreuz heißt es: »Kreuz ist Heil, Leben, Hoffnung.«
»Wir wollen einfach schauen, was passiert, wie sich der Anblick der Kreuze im öffentlichen Raum auswirkt«, sagt Pfarrer Pokoj. Wichtig sei zugleich, dass sich die Gestalter Gedanken gemacht haben, was im Nachgang mit den Kreuzen passiert. Die Religionsschüler der Mühlhäuser Nikolai-Grundschule wollen das farbenfrohe Kreuz mit den Bienen in ihrem Unterrichtsraum aufhängen. 70 Religionskinder haben ein »Kreuz voller Leben« mit »Fleiß und Zusammenhalt des Bienenvolkes« dargestellt. Das Deutsche Rote Kreuz will es bei seinen Aktionen dabei haben, auch die Notfallseelsorge der Diakonie hat schon einen Platz reserviert.
Auch im sozialen Netzwerk hat die Aktion Diskussionen ausgelöst: Da gehörten Kreuze nicht hin, und Religion habe im öffentlichen Raum nichts zu suchen. »Was wohl die Neubürger dazu sagen werden?«, fragte ein Nutzer. Die Kreuze stehen natürlich auch vor einem türkischen Imbiss und einem arabischen Lebensmittellädchen. In einem weiteren Fall sorgt die gut lesbare Botschaft des Kreuzes »Ihr Kinderlein kommet« für ein Schmunzeln. Das Kreuz steht vor einer Schülerhilfe.

Individuell und bunt: Lilli, Marie, Yvaine, Smilla und Ida (v.l.) vor einigen der Holzkreuze. Das Kreuz mit dem Weinrebenmotiv wurde vom Ökumenischen Hainich Klinikum gestaltet. | Foto: Claudia Götze
Gemeinsamer Weg: Diakonie und Caritas hatten ebenfalls ein 1,80 Meter großes Kreuz gestaltet. Vertreter der Einrichtungen gingen gemeinsam zum Standort auf dem Steinweg. | Foto: Claudia Götze
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Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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