Bibeltagung im Thüringer Wald
Allianzkonferenz: Hebräerbrief steht im Mittelpunkt
Im thüringischen Bad Blankenburg hat wieder die jährliche Konferenz der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) begonnen. Bis zum 4. August werden unter dem Motto "Hoch und Heilig" bei der 124. Auflage der Konferenz in Bibelarbeiten Texte aus dem Hebräerbrief in den Mittelpunkt stehen. Erwartet werden in diesem Jahr rund 1700 Gäste aus dem ganzen Bundesgebiet. Die Tagung soll "der Glaubensmüdigkeit unter Christen und in christlichen Gemeinden entgegenwirken und Christen dazu ermutigen, den Blick neu auf Jesus Christus hin auszurichten", so die Veranstalter.
Die DEA hat nach Ansicht ihres langjährigen Generalsekretärs Hartmut Steeb in den vergangenen Jahrzehnten ihr Profil als Bewegung zur Einheit der Christen geschärft. Zum Allianz-Hauptvorstand gehörten inzwischen Vertreter aus 14 verschiedenen Konfessionen und Denominationen, sagte Steeb vor seiner Verabschiedung in den Ruhestand. Er übergab am 12. Juni nach über 30 Jahren das Amt des Generalsekretärs an den promovierten Betriebswirt Reinhardt Schink.
Dass die Evangelische Allianz wegen ihrer konservativen Positionen zu Ehe, Familie, Abtreibung und Homosexualität manchmal zur "Neuen Rechten" in Deutschland gezählt wird, hält Steeb für eine Verunglimpfung. "Anstelle von sachlicher Diskussion wählt man eine solche Zuschreibung und meint, damit könne man sich den Sachfragen über die Grundwerte unserer Gesellschaft einfach entziehen", sagte er. Tatsächlich gehe es etwa beim Thema Abtreibung auch um Frauenrechte, da immer mehr weibliche Föten nur aufgrund ihres Geschlechts abgetrieben würden.
Besorgt äußerte sich Steeb darüber, dass in den vergangenen Monaten mehrfach christliche Gruppen in Deutschland daran gehindert worden seien, öffentliche Vorträge zu veranstalten. Christen sollten sich aber nicht zurückziehen, sondern ihren Glauben offensiv vertreten und dazu stehen, auch wenn es Nachteile mit sich bringe, unterstrich er.
Die Evangelische Allianz wird nach Einschätzung Steebs zur Hälfte von Christen aus evangelischen Landeskirchen getragen. Während die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Mitglieder verliere, stagnierten die Zahlen bei den Freikirchen. Angesichts einer zurückgehenden Bevölkerung sei Stagnation aber "eigentlich schon Wachstum", sagte Steeb.
Zur DEA gehören nach eigenen Angaben mehr als eine Million evangelikaler Christen. (epd/red)
Autor:Katja Schmidtke |
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