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die Sonne tönt in alter Weise
alles Himmlische gilt uns als Gleichnis

Die obige Aufnahme (LINK) stammt vom 8.1.2024. In den frühen Morgenstunden, als die Bauern landesweit in gerechtem Zorn auf ihre Traktoren sprangen, da zogen Mond und Venus, Merkurius und Mars ruhig vor Helios her am östlichen Himmel gen Westen ihre Bahn. Merkur und Mars sind derzeit natürlich mit unbewehrtem Auge schwer zu entdecken - denn sie werden bereits von der Helligkeit der im Aufgang begriffenen Sonne überstrahlt. Aber sie sind da. Auch wenn wir es nicht sehen - oder nicht sehen wollen. Bei alledem geben im Hintergrund die Wolken zusätzlich ein imposantes Schauspiel ab. Gut so! Wer ist nicht an den Anfang des Dramas aller Dramen erinnert? Wo sich der Erzengel folgendermaßen hören lässt:

Die Sonne tönt nach alter Weise
In Brudersphären Wettgesang,
Und ihre vorgeschriebne Reise
Vollendet sie mit Donnergang.
Ihr Anblick gibt den Engeln Stärke,
Wenn keiner sie ergründen mag;
Die unbegreiflich hohen Werke
Sind herrlich wie am ersten Tag.

Nicht nur gilt, dass alles Irdische ein Gleichnis ist, auch das Himmlische kann als Gleichnis aufgefasst werden. Schönheit, auf die Verlass ist, Ordnung und Folgerichtigkeit. Vielleicht hätte der bekannte Weimarer Staatsmann ein paar Jahre länger leben müssen ... Dann hätte er die vorletzte Zeile seines großen Dramas unter Umständen abgeändert oder weggelassen. Freilich - das Ewig-Weibliche. Aber - zieht es uns wirklich nur hinan? Maria auf jeden Fall - ebenfalls Luna und Venus. Aber es gibt wohl auch das Ewig-Törichte, das manches Staatswesen hinabgebracht hat. Und da rollen nun dieser Tage dicke Gummireifen auf dem festgefrorenen Erdboden. Wir wünschen einen guten Ausgang am Eingang dieses neuen Jahres, welches so viel Veränderung bringen könnte ... Da wir nun schon einmal Goethes Faust aufgeschlagen haben: Teil II im vierten Akt sagt der regierende Kaiser über die revoltierende Menge:

Dort ziehn sie her, die falschen Anverwandten.
Einst sie mich Oheim, Vetter, Bruder nannten.
Sich immer wieder mehr und mehr erlaubten,
dem Zepter Kraft, dem Thron Verehrung raubten.
Dann unter sich entzweit, das Reich verheerten
und nun gesamt sich wider mich empörten.
Die Menge schwankt in ungewissem Geist,
Dann strömt sie nach, wohin der Strom sie reißt.

Ja - genauso sahen die Herrschenden das rebellierende Volk immer und oft nur durch die Brille der eigenen Machtgefälligkeit. Martin Luther soll die Bauern damals verraten haben, Thomas Müntzer hätte sie angeführt. Wir waren nicht dabei. ChatGPT-4 sagt ganz vorsichtig, dass man die heutige Zeit nicht mit der damaligen vergleichen könne. Und die keine Ahnung haben sagen sogar, dass man es nicht dürfe. Hoch über allem ziehen die Sterne und Planeten ihre ewigen Bahnen. Still - und meistens unerkannt …

Autor:

Matthias Schollmeyer

Webseite von Matthias Schollmeyer
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