zum morgigen Sonntag
Lazarusevangelium Lk 16,19-31
Er kleidet sich in Purpur und in Leinen?
Er feiert Saus und Braus und großes Fest?
Man schlemmt und prasst tagtäglich mit den Seinen -
und Lazarus - bekommt nicht mal den Rest?
Zwar lecken rein mit ihren Zungen Hunde
die Schwären ihm von Eiter und von Pest ...
doch starb der Arme trotzdem an der Wunde -
ward flugs getragen gleich nach seinem Tod
in Abrams Schoß und noch zur selben Stunde
kam Scham und Gram zu Ende und die Not.
Bald ging es mit dem Reichen auch zum Sterben
und musste steigen auf Herrn Charons Boot.
Doch nicht wie Lazarus, um Heil zu erben -
verstoßen fuhr zum Höllentor man ein.
Von dort aus wollt er gleich bei Abram werben:
„Man schicke mir den Lazarus. Denn mein
Gebein - es leidet Qual in dieser Flamme,
er kühle meiner Zungenspitze Pein!“
„Freund Lazarus litt lange arge Schramme -
du wirst geplagt ab heut im Feuerschlamme!
Und außerdem verhindern große Klüfte
den Pfad von uns zu euch mit Hypothek.
Selbst wenn wir fahren mochten durch die Lüfte,
es gäbe weder Straße oder Steg.
Und deshalb kann ich deinem Wunsch nicht frommen
- auch nicht mit kühnster Brücken Überweg.“
„So bitte ich, als Warner möge kommen
der Lazarus in meiner Brüder Haus.
Dass ihnen werd nicht auch das Heil genommen
und müssen hier zu mir in’s Höllengraus!“
Doch Abram sprach: „Sie lesen die Propheten
und haben Moses Wort zu lernen draus.“
Er aber schrie: „Da helfen nicht Trompeten!
Die Toten müssten klopfen an die Tür!
Nur das alleine brächte sie zum Beten
und Buße üben täglich für und für!“
Doch Abram: „Wer nicht glaubt den Heilgen Schriften,
dem nützt nicht Geisterspuk und Wunderkür.
Studiert das Gotteswort - denn es kann stiften
Erlösung euch aus schwerer Sünden Giften.”
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