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in der Unglaublichkeit
Altes und Neues von Leberecht Gottllieb (27)

Wie schon öfter angedeutet, Leberecht hegte also die feste Absicht, seinen Lehrer Kurt vom Himmelstor noch einmal fort zu schicken. Ihn auf einen interessanten Weg in die Hölle oder Helle zu zwingen, darauf kam es jetzt an. Leberecht gedenkt, dieses Vorhaben dergestalt umzusetzen, dass er uns als seinen Lesern den langen Irrweg Globnichs genauestens beschreiben und Detail für Detail auseinandersetzen wird. Denn Kurt Globnich - da sei hier noch einmal ausdrücklich vermerkt - ist keine Phantasiefigur! Kurt Globnich - den gibt es, oder gab es und wird es immer geben. In der sogenannten Wirklichkeit ist dieser Mann tatsächlich vorhanden.

Der Staatsbürgerkundelehrer von Leberecht Gottlieb – das ist Kurt Globnich. Vier lange Jahre lang, vom Jahr 1973 bis zum Jahr 1976. Der Herr Globnich war Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und früher als Kind - wie fast alle seine Altersgenossen - ein strammer Hitlerjunge gewesen. Zwischen Kurt Globnich, dem Staatsbürgerkundelehrer mit der Hitlerjungenvergangenheit und Leberecht Gottlieb, dem Pastorensohn mit der langen Reihe protestantischer Pfarrherren im Ahnenpass, gibt es zwangsläufig ein brisant flackerndes Verhältnis. Es ist das Verhältnis der Konkurrenz. Wir müssen an dieser Stelle ein wenig weiter ausholen – und versprechen zugleich, das der kleine Ausflug an die Ränder der DDR-Geschichte sich nicht langweilig gestalten wird. Jener Phantomstaat von Moskaus Gnaden, der sich hinter den drei Buchstaben DDR verbarg, durfte von 1949 bis 1989 bestehen bleiben, also exakt 40 Jahre lang.

„Grabstelle endgültig abgelaufen“ pflegte Martin Gottlieb, Pfarrer in Pottsitz und Vater von Leberecht, gern zu sagen. Er benutzte für solche und ähnliche Sprüche die tiefe, langsame und sonore Amtsstimme, zu der er fähig war - wenn er wollte. Und zugleich kam ein Lächeln auf sein Gesicht, wenn auf diese Weise gesprochen wurde. Als die Arbeiter- und Bauernrepublik ihren 30. Jahrestag feierte, hatte Martin Gottlieb am Mittagstisch verkündet: „Nun noch zehn Jahre!“ Schweigen am Tisch. „Was – zehn Jahre?“ fragten Mutter und Sohn. Und der Vater antwortete mit seiner Amtsstimme: „Nach vierzig Jahren ist die Grabstelle abgelaufen und kann nicht mehr verlängert, sondern sie muss eingeebnet werden!“
Martin Gottlieb bezog sich dabei auf die Pottsitzer gültige Friedhofsordnung. Dort gab es den Paragraphen Sieben. Und im Absatz fünf des siebenten Paragraphen stand geschrieben, wie ein Wahlgrab nach seiner Dauer von zwanzig Jahren noch genau einmal für die Frist von weiteren zwanzig Jahren verlängert werden könnte. Danach aber müsse das vierzigjährige Grab definitiv entfernt werden. Mit Stein, Einfassung, Fundamenten, Bepflanzung – alles muss weg. Auf Kosten der Nutzungsberechtigten. Eingeebnet. Gras angesät.
 Auch wird auf einer solchen ausgelegenen Stelle nie gleich wieder belegt. Nein, nein - denn es gab viel Platz auf dem Pottsitzer Gottesacker. Die Leute blieben dann nicht selten vor den eingeebneten Flächen stehen und begannen sich zu erinnern: “Lag hier nicht früher der Globnich senior? Und dort die alte Melmerten?“ Beide Name gehörten Umsiedlermenschen – oder Vertriebenen. Flüchtlingen ... Die verschwundenen Gräber erinnerten auf sonderbare Weise doch immer noch einmal daran, wie eines Tages nach dem großen Kriege unerwartete Menschen aus dem Osten auftauchten. Wie aus dem Nichts heraus waren nach der deutschen Katastrophe im Jahr 1945 auf einmal fremde Leute im Lande. Als die Russen den Ort besetzt hatten und sich im Laufe der nächsten Jahrzehnte der sowjetische Mehltau über alles zu legen begann. Als sich langsam aber stetig die Zeit verlangsamte und sich diese Verlangsamung mit dem Zerfall der Gebäude verbündete und jenem fatalen Rückgang dessen, was man vorher einmal Kultur genannt hatte, Tor und Tür aufstieß. Ach - das war eine Zeit.  Nun aber war das alles vorbei und Globnich war entschlafen. Und über den Ablauf seiner Unterweltsfahrt soll der Leser jetzt minutiös unterrichtet werden. 

Globnich hatte die Latschen abgelegt. Wanderer fanden sie am Fuße des Ätna. Oder war es der Vesuv? Leberecht Gottlieb beschreibt ausführlich den Nachen, in welchem Globnich eben noch Platz gefunden hatte. Plätze für die Überfahrt sind begrenzt. Denn zur Hölle schaffen es nicht alle. Manche gehen schon eher verloren oder müssen gleich in das Elysium eintreten. Globnich aber saß jetzt im Kahn.  Er hat es geschafft.
„Willkommen Kurt – in einer Million Jahren“. Was zuerst tatsächlich wie eine Verheißung ausgesehen hatte, stellte sich als tiefsinniger Scherz heraus. Globnich wandert den langen Weg vom Himmel zurück auf die Erde. Da er keinen Körper mehr hat, treffen die meisten Gesetze der Festkörperphysik auf ihn nicht zu bzw. spielen keine Rolle mehr, was fast dasselbe ist oder das Gleiche – egal eben. Kurt fasst eine ferne bizarre Wolkenformation ins Auge und denkt etwas in der Richtung auf „dahin“ – schon setzt er sich in Bewegung und taucht in die Formation ein, die inzwischen ihre Form bereits verändert hat. Was dieses „Sich“ oder “Selbst“ Globnichs gegenwärtig ist – spielt keine Rolle. Er findet sich nach einer geraumen Zeit in Pottsitz wieder, der ehemaligen Heimatstadt, wo der Block steht, in dem er wohnte. Etwas zieht ihn zur Kirche hin. Das Etwas ist er selbst oder eben etwas. Egal. Plötzlich ist er drin, im Heiligtum, und sieht vorne sein Bild auf einem staffeleiartigen Gestell aufgerichtet. Und eine Urne links daneben, die so aussieht wie die, die er vor Jahren einmal ausgewählt hat, damit sie eines fernen Tages seine Asche berge. Komisch. Ist er etwa schon tot? Da sitzt auch Dieter, der Nekrologe. Und ein ekliger Typ feilt an seinen Fingernägeln herum. Was machen die hier? So geht doch nicht Gottesdienst … Kurt kann nichts hören, nur sehen. Dann kommt diese Frau herein, die schöne Schwarzhaarige. Sie bewegt die Lippen ein wenig, scheint etwas zu murmeln. Totenstille.

Wahrscheinlich bin ich tatsächlich tot, denkt Kurt Globnich. Die Sache wird langweilig. Kurt blickt das Bild an, bis es endlich herunterfällt. Dann schwebt er südöstlich durch die spätromanische Mauer und macht sich in Richtung Hospiz davon. Da will er noch mal nach dem Rechten sehen. Schon ist er da. In seinem Bett liegt jetzt irgendein Mann, dem es scheinbar nicht gut geht. Man sieht es deutlich. Auch den Leuten um ihn herum geht es nicht gut. Sie haben Tränen auf den Wangen und ernste Gesichter. Wahrscheinlich Familie. Kurt staunt. Bloß weg hier. Aber wohin soll ich mich wenden … Nach Italien. Kennst du das Land, wo die Citronen blühn? Dahin, dahin – egal. Kurt schwebt über die Alpen. Schon ist er da. Rom, der Petersdom, die Maffia, Pizza. Aber schmecken kann Globnich nichts. Er sieht nur. Er hört nichts. Alles still, alles ohne Geruch. Vielleicht der Ätna. Hin! Den und auch den Vesuv. Innerhalb weniger Augenblicke inspiziert Kurt die beiden Feuerspucker. Er hört nichts, riecht nichts, schmeckt nichts – sieht nur, dass er etwas hören können müsste, riechen müsste. Das ist sehr, sehr unangenehm.
Suicidogen, möchte man meinen, wenn es dieses Wort gäbe. Jetzt gibt es das Wort. Globnich hat es erschaffen. Globnich steht am Krater des Ätna. Oder ist es der Vesuv? Egal. Alle Vulkane sind im Grund gleich. Feuer. Da erinnert sich Globnich an seinen Geschichtslehrer in Meißen. Wilhelm Caspar Stubenrauch. Der hatte mit ihnen Hölderlins Hyperion durchgenommen. Globnich hat sich gemerkt, dass dieser Hyperion eines Tages von Allem genug hatte. Er bestieg den Vesuv, zog seine Sandalen aus, ließ sie am Kraterrand stehen und sprang in die brodelnde Lava. Aus. So macht er das jetzt auch. Globnich lacht. Nichts ist zu hören. Totenstille. Er zieht die Hospizlatschen aus, „mit denen bin ich ja immer noch unterwegs, hab ich gar nicht gemerkt“ sagt er, kann es nicht hören, weil nichts zu hören ist. Aber weil er es denkt, indem er es sagt, weiß er doch, was man hören müsste, wenn man hören könnte. Es ist schon ein Kreuz. Das Nachthemd aus dem Hospiz lässt er an. Er stellt die Latschen in den blubbernden Schwefel und sagt: „Nichts wie weg hier!“ Springt. Es geht abwärts. Erst kommt der Rauch, dann die brodelnde Gesteinsmasse. Das Hemd ist sofort futsch. Globnich merkt nichts. Er kommt irgendwo (unten?) nicht auf einer grünen Wiese Frau Holles an, aber auf einer sonderbar belichteten Aue.
Was ist hier los? Ein tiefblauer Strom kriecht mäandernd durch die Flur. Am Rande des imposanten Gewässers sieht man Pappeln und Weiden. Der Weg ist schlecht zu begehen, – Globnich kann nicht mehr schweben. Er muss barfuß los, oder eben stehen bleiben. Stehenbleiben geht nicht lange. Es tut unangenehm, also los. Hin zum frischen Wasser. Was trinken. Und, – jetzt kommt es: Globnich kann wieder hören. „Gott sei Dank“ sagt er laut, hört es und schlägt sich sofort an den Mund, denn Globnich war nie gottgläubig. Was redet er denn da für Unsinn. Gott sei Dank, das wäre ja gelacht. War er nun tot oder nicht? Globnich kneift sich in die Wange. Es tut weh. “Also bin ich gar nicht tot?“ fragt er in eine Art sanften Sturm hinaus, der sein Haupt umweht. Ja, es geht ein bemerkenswerter Wind. Nicht unangenehm. Aber wo kommt der denn her? Kurt geht etwa einen Kilometer an dem kobaltblauen Strom entlang. Da sieht er weiter vorn andere Leute laufen. „Die will ich mal befragen“ sagt er und eilt in die Richtung, wo die Anderen wandeln. Aber, obwohl er richtig Tempo macht, kann er doch keinen von ihnen erreichen. Sie entschwinden – je mehr er rennt, desto ferner rücken die. Bleibt er stehen, verringert sich der Abstand zu ihnen, obwohl sie nicht aufhören, sich fortzubewegen. Paradox.
Dem geneigten Leser verraten wir an dieser Stelle, dass es natürlich Leberecht Gottlieb sein muss, der Globnichen alles das antut. Was der Autor niederschreibt über Kurt, muss Globnich erfahren. Was geschrieben ist, das ist geschrieben - und geschieht vielleicht in der Unterwelt. Und in der Oberwelt?
Die Sonne steht knapp über dem Horizont und wirft El-Greco-Schatten. Sonderbare Tiere streifen herum. Danteske Situation … Hochbeinige Marder und deformierte Kängurus. Alice im Wunderland, so etwa auch. Jetzt sieht Globnich auf dem Fluss einen Kahn stehen. Ein bleicher Mann lehnt am Ruder und winkt sachte. Globnich winkt sacht zurück. Da ist das Schiff an Land. Und Globnich erinnert sich an Stubenrauchs Erzählungen von Charon dem getreuen Fährmann, der die Schatten auf der Lethe, oder war es die Styx, Acharon oder Tartarus - zum Teufel mit der Potamographie - zum Reich der Schatten transportiert. Globnich kann es nicht glauben. Ist das denn alles dann womöglich doch wahr, was die Religioten erzählen? Er bückt sich und hebt einen Schotterstein vom Rande des Flusses auf. In seiner Hand verwandelt sich der Stein in eine goldene Drachme. Er reicht das Geldstück Charon, so heißt der Nachenführer. Charon nimmt das Gold an sich und legt ein schmales Holzbrett über die Reling seines Nachens auf das geschotterte Ufer. Globnich darf einsteigen und tut es auch. Dabei fällt sein Blick auf den Schotter. Amethyste und Chrysalite, Bleiglanz und Schwefelkies. Turmaline … Unglaublich. Globnich hatte in seiner frühesten Jugend in Tiefengrün Mineralien gesammelt. Feldspat, Quarz und Glimmer - euch vergess' ich nimmer. Sind das da sogar Rubine? Aber Charon stößt ab und sie gleiten dahin, der sonderbare Wind hat sich gelegt. Das kobaldblaue Wasser gluckst leise, Arnold Böcklin hätte seine Freude gehabt. Auf einmal sind drei Sonnen da. Aber es wird davon nicht heller, aber anders eben mit dem Licht. Globnich setzt sich. Charon sagt: „Nicht setzen!“ Globnich steht wieder auf. „Das war die erste Lektion“ lobt Charon. „Welche Lektion?“ fragt Globnich. Charon blickt an den Himmel, dort erschien eben die enorme Zahl aus sechs Neunen: „Jetzt“ sagt Charon „sind es nur noch 999.999 Lektionen.“ Kurt fragt: „Ist das viel oder wenig?“ Charon antwortet: „Manche haben mehr, manche weniger. Du bist gutes Mittelmaß.“ – „Mittelmaß“ wiederholt Globnich. Charon sagt einfach „Ja – Mittelmaß. Sei froh.“ Das Ruder knarrt, das Wasser gurgelt. Es ist angenehm kühl. Der Kahn gleitet dahin. Der Kalmus säuselt im rötlichen Schein. Hier ist immer kurz vor Sonnenuntergang. Das ändert sich nicht. Globnich nickt ein. Er träumt von Tiefengrün, von zu Hause, von dem schönen Sudetenland, von der Mutter mit den blonden aufgewickelten Zopfschnecken links und rechts am Haupt. Dann erwacht der Träumer. Wo bin ich? Charon hat etwas gesagt. „Wie bitte?“ erkundigt sich Globnich „ich habe rein akustisch eben nicht verstanden.“ Charon wiederholt: „In zweihundert Metern haben wir das Ziel erreicht.“ Kurt fragt: „Welches Ziel? Ich könnte noch Ewigkeiten so weiterfahren.“ Charon sagt: „Vergeude deine Zeit nicht wieder, mein Freund! Dein Ziel ist der Hades. Man wartet dort bereits brennend auf dich.“ – „Brennend?“ fragt Globnich bestürzt. Er erinnert sich an den Kaplan Vowobrutl, der in Tiefenbrunn immer gern von den höllischen Qualen erzählt hat. „Ja, brennend!“ wiederholt Charon und dann: „Gradestehen, Kurt Globnich!“ Globnich richtet sich im Kahn kerzengrade auf. Charon wieder: „Kannst du ein Lied singen? Tu es. Dann finden sie dich eher, du sparst wertvolle Todeszeit und es brennt nicht so.“ – „Brennt nicht so?“ Globnich spürt Unruhe in sich aufsteigen. Der Kahn gleitet durch eine Felsenkluft und nimmt plötzlich Fahrt auf. Globnich will sich nun doch setzen, da sieht er, wo sie hingeraten sind. Ein endloses aufgewühltes brausendes Meer tut sich vor ihnen auf. Luft und Wasser sind nicht mehr getrennt, sondern ineinander vermischt und doch voneinander geschieden. Ein Tosen wird lauter und lauter, sie gleiten auf dieses Urgebraus zu und bleiben plötzlich mit ihrem Kahn in der Luft stehen. Es geht nicht weiter. Da gibt Charon Globnich kommentarlos einen Stoß vor die Brust, so dass dieser hintüber aus dem Kahn stürzt. In das Gebrodel hinein. Er hört Charon wiederholen: „Singe, dann finden sie dich eher!“ Und versinkt.
Globnichs Lungen füllen sich mit diesem Wasser-Luft-Aerosol. Singen? Globnich merkt, wie er alles vergisst. Immer mehr vergisst er. Er kann zusehen, wie er vergisst. Als ob sich eine Hundertgigabytefestplatte langsam aber sicher von selber löscht, weil sie genutzt wird. So kommt es ihm vor. Oder als ob Welle um Welle am Strand eine Zeichnung im Sand wegschwappen. Singen. Was? „Wacht auf, Verdammte dieser Erde“. „Dem Karl Liebknecht, dem haben wir´s geschworen, der Rosa Luxem …“ wie hieß die noch mal? Alles weg, Globnich merkt, wie sein Hirn – oder das Pendant zu jenem Hirn, das im Krematorium geblieben ist, immer mehr ausgesogen wird, als flöge er davon. Kurt weiß noch, dass er Kurt heißt. Von Globnich weiß er schon nichts mehr. Die Lieder, die Lieder … Was sind Lieder? „Auf, auf zum Kampf, zum Kampf sind wir …“ Weiter? „Moorsoldaten“, „Die Partei“, – er will singen, dass sie immer Recht hatte - aber schon in dem Moment, wo er anfängt, ist alles weg. Er kann sich nicht erinnern. Was Modernes, sagt er sich. Aber da ist gar nichts mehr. Voller Verzweiflung sucht er sich zu besinnen. Nur noch ein Lied kennt er, verschämt beginnt er:

Gegrüßet seist du, Königin,

ohoho Maria,

Erhaben Frau und Herrscherin,

ohoho Maria,

Freut euch, ihr Cherubim,

Lobsingt, ihr Serafim,

Grüßet eure Königin.

Salve, salve, salve, Regina.

Mit diesem Lied auf den Lippen stürzt und steigt Globnich durch die turbulierenden Ärosole. Er ist mitten in der Lethe, weiß es aber natürlich nicht. Im Wasser des Vergessens ist er, das man trinken muss, um vom Affen zum Menschen zu werden. Dieses alte Marienlied aber hatte er immer so gemocht, inbrünstig mit heißem Knabenherzen gesungen und es behalten als A-Letheia. Die Wahrheit – all die finstern Globnichjahre doch geglaubt? Offenbar schon … Aber was ist das eigentlich – Glauben?

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andere Beiträge zu Leberecht Gottlieb hier:

Autor:

Matthias Schollmeyer

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