Die zehn Plagen
Exodus 7,20ff
Noch lacht der Pharao und spottet heiter:
„Dein Volk ich in die Freiheit lassen soll?
Ansonsten, Mose, forderst du nichts weiter?
Bist närrisch du geworden oder toll?
Nein, nein - ihr müsst mir endlos weiter dienen.
Gib acht, dass ich dich zwing nicht auch zur Roll:
Die Wagen sollen gleiten auf den Schienen -
zum Himmel steig‘ die Pyramide auf.
Schwirrt um den Bau mir fleißiger als Bienen!”
Und also nahm das Schicksal seinen Lauf:
Weil er die Kinder Israel lässt morden,
setzt Gott dem ersten Schlag noch weitre drauf:
Zuerst war Wasser rotes Blut geworden.
Nun kriechen große Frösche an den Sand.
Kein Platz war da von Süden bis nach Norden
wo nicht ein Lurch sich wälzte oder stand.
Doch Pharaoni Herz blieb hart verschlossen,
verbot die Reise in's gelobte Land.
Der HERR ließ, als die Wasser sich verflossen,
Stechmückenschwärme steigen aus den Gossen.
Weil Pharao sich weiter tat verstocken,
versandte er als Viertes noch Geschmeiß.
Weil fortfuhr Pharao mit seinem Bocken,
traf fünftens Pest das Vieh, wie jeder weiß.
Als Sechstes fuhr’n die Blattern in die Meute -
doch Pharao macht keine Strafe heiß.
Erst starben etwa hunderttausend Leute,
zum Siebten Hagel Korn und Ernte schlug.
Weil dennoch Pharao sich weiterfreute,
fraß Heuschreck auf, was Halm und Ast noch trug.
Der König aber dachte zu verschmerzen -
acht böse Plagen hielt er nur für Trug.
Als Neuntes ängstigt Finsternis die Herzen -
und wieder trotzte Pharao und lacht.
Nun gingen Engel um, die nimmer scherzen
und würgten an den Kindern Tag und Nacht.
Da - als er selber endlich war am Schreien
ist Pharao vom Schlafe aufgewacht:
Er ließ Jehovas Gottheit benedeien
und alle Kinder Israels befreien.
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