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vorbereitende Bemerkungen zum OPUS MAGNUM
Leberecht Gottliebs (81)

81. Kapitel, das uns über jene Bedingungen Bericht gibt, welche zu beachten sind, wenn Leberecht Gottlieb bald versuchen wird, mittels mantischer Operationen den sächsischen Christdemokraten in dürftiger Zeit doch noch zum würdigen Szepter zu verhelfen ... …

Im achtzigsten Teil dieses Berichts wurde bereits angekündigt, dass wir irgendwann davon erzählen wollten, wie Leberecht Gottlieb draußen in der ägyptischen Wüste einige Mühe darauf verwandte, zwar nicht gleich die ganze Weltherrschaft an sich zu reißen, aber dem Sieg seiner ehemaligen Lieblingspartei im Lande Augusts des Starken und Karl Mays dann doch noch ein wenig Vorschub zu leisten.

Ägypten ist traditionell das Land der Zauberinnen und Magier. Außerdem - der HERR selbst ward hier mit seinen Eltern Maria und Joseph in kritischen Jahren versteckt. Um den Wirkmechanismus der geplanten mantischen Aktion unseres Helden, des Pfarrers i.R. Leberecht Gottlieb aus Sachsen angemessen verstehen zu können, muss der Leser jetzt stark sein. Und zwar sehr stark!

Denn es gilt, die Wurzel zu ziehen aus Alledem, was bisher geschehen zu sein schien. Mit Hilfe dieser Wurzel wäre im Anschluss die Potenz der Potenz zu bilden, danach deren interner Logarithmus zu ermitteln samt seiner divinatorischen Quersummen. Alles, was wir in den bisherigen achtzig Kapiteln beschrieben haben, soll jetzt also zu einem einzigen und gewaltigen Etwas zusammenschießen. Wie das Delta bei Alexandria vereint gewesen war im heiligen Nilstrom, auf welchem goldene Barken die Leichname der Pharaonen zu den Königskammern der Pyramiden gleiten ließ - nur eben in umgekehrter Flussrichtung - flechten sich nunmehr die einzelnen Erzählfäden zu einem einzigen kräftigen Schiffstau zusammen.  Das beginnt nicht erst in der Kindheit des kleinen Leberechts, seinem Leiden und Lernen unter Kurt Globnich, dem bösen Staatsbürgerkundelehrer aus der abgetanen DDR. Nein, nein - auch die Ahnen der Gottliebs und Globnichs spielen ihre wichtigen Rollen aus. Dann das emsige Studium der Theologie in Halle an der Saale und Leipzig, wo Nitzsche und Doctor Faustus gewesen, die langen und oftmals quälenden Jahrzehnte als Dorfgeistlicher in Mumplitz, Plötnitz und Prätschwitz, die bangen und doch so interessanten Gespräche mit der Hölle und über sie, die Lektüre der kabbalistischen Schriften Dankreithers und Giordano Brunos, die ersten Fahrten in der Zeitmaschine des Fastkonfirmanden Svenny vom LosBudenStartUp namens „Sinn-Los“, die Kreuzaktion mit dem bekehrten Kahlil Christopherus in Tübingen, Leberechts Rückkehr nach Dresden und seine Transmorphikation in ein Datenpaket vermittels des Sozialroboter HelpMeOut, die Erlebnisse im Hades und nicht zu vergessen die große Zeitreise zu Christi Grab im Auftrag des sächsischen Kirchenamtes unmittelbar nach der weltweit fehlgeschlagenen Virenpandemie - ja selbst der immer noch ausstehende „Gottesbeweis aus der Nichtbeweisbarkeit Gottes.”

Alle diese vielen unterschiedlichen Locken, die der geneigte Leser in den vorherigen Kapiteln bereits kämmen- und kennengelernt hat und die er weiter vorne bei Bedarf oder Vergesslichkeit noch einmal bzw. immer wieder nachschlagen darf, alles das wird nun zu einer gewaltigen Kraft anschwellen, deren Stärke und Mächtigkeit die Brandmauern zum Gewöhnlichen verglühen lässt, die fünf Säulen des Erdkreises nicht nur erschüttert, sondern wie jene des starken Simsons zum Einstürzen zwingt und die den Staudamm gegen das Drängen titanischer Urfluten zu sprengen geeignet sein wird. Es geht im vorliegenden 81. Kapitel - das sei noch einmal deutlich ausgesprochen - um nichts anderes als darum, einigermaßen verständlich zu erklären, wie die Ketten der Kausalität nicht ewig rasseln müssen, sondern es eine Möglichkeit dafür gibt, gerade die Ausnahme von der erbärmlichen Folgerichtigkeit als Ersterreger auf dem Ursprungsort aller Kausalketten zu inthronisieren - und von dort aus herrschen und walten zu lassen. Es ist zu hoffen, dass der Leser verstanden hat, was ihn nun erwartet. 

Die Loyalität unserem Bruder Leberecht Gottlieb und nicht nur ihm und seiner Kirche, sondern auch dem politischen Wahlsystem gegenüber, auf dessen Basis sich die reichlich drei Millionen Sachsen am 1.9.2024 zu den Wahlkabinen aufgemacht und dort ihre Zettel gekreuzt, gefaltet und durch die Schlitze in den Bauch der Schicksalsurnen geworfen hatten, nötigt uns jedoch, einigermaßen im Unklaren zu lassen, was der gute Mann selber gewählt hätte, wäre er nicht am 1.9.2024 in Ägypten auf Reisen gewesen. Warum diese Vorsicht, oder Rücksicht auf den ehemaligen Pfarrherren aus Sachsen?

Viele der Leser - und sicher besonders auch der Leserinnen - fragen sich spätestens seit dem 57. Kapitel, auf welcher Seite Leberecht Gottlieb eigentlich stehe. Um es ein wenig töricht auszudrücken: Steht er auf der richtigen Seite oder auf der falschen? Aber gerade die Unterscheidung Zwischen Gut und Böse bzw. richtig oder falsch wollen wir nicht vornehmen. Die Sucht auf Beantwortung gerade dieser einen Frage hat die Welt seinerzeit in den Abgrund gerissen, wie wir im dritten Kapitel der hebräischen Genesis lesen müssen. Und es war natürlich wieder ein Weib, das der Beantwortung der törichten inneren Frage nicht hat widerstehen wollen und dem Rat der Schlange folgend in eine verhängnisvolle Frucht biss, die bewirkte, dass die Welt auseinander fiel.
Hauptgrund für unsere Zurückhaltung ist aber, dass durch die Beschreibung einer Sache diese beschriebene Sache eben nicht nur dokumentiert, sondern durch das Dokumentieren auch u.U. wesentlich verändert wird - und dann nach der Dokumentation eine ganz andere Sache geworden ist.  Wenn wir etwa hier im 81. Kapitel schrieben, Leberecht sei ein glühender Befürworter klassisch konservativer Positionen - etwa derjenigen seiner alten CDU aus dem Jahre 2003 - könnte es sein, dass nach der deutlichen Formulierung dieser Aussage und wegen dieses unseren Berichts Leberecht ganz anders wird handeln müssen, als wenn wir etwa geschrieben hätten, er gehöre zu den Verehrern einer relativ neuen Parteiung um Leute, welche seit dem Jahr 2013 dem Mainstream nicht mehr zu folgen gewillt waren.

Der Leser wird sich jetzt die Augen reiben und fragen: Kann es wirklich sein, dass das Schreiben einer Textpassage dasjenige, worüber diese Passage berichtet, tatsächlich verändert? Gewiss - es kann, muss aber nicht. Man weiß nie, wie die durch Beobachtung induzierte Veränderung sein wird. Man weiß nur, dass durch Beschreibung einer Sache eine Beeinflussung in nicht zu unterschätzendem Maße vor sich gehen könnte! Zumal - es handelt sich ja in den bisherig berichten Kapiteln 1 bis Kapitel 80 nicht nur um Schilderungen aus der leidigen Vergangenheit oder der langweiligen Gegenwart - sondern teilweise um Berichte aus einer Zeit, die wir mit dem Begriffe "Zukunft" zu benennen gewohnt sind. Und zwar im Falle Leberechts der unmittelbar vor uns liegenden Zukunft.

Unmöglich? Die geschätzten Leser, welche solches nicht begreifen können, haben unseren Respekt. Das, worum es hier geht, ist eine komplizierte Materie. Der treue Leser wird im Falle seines Nichtbegreifenkönnens noch einmal von vorn anfangen und die Kapitel aufmerksam studieren. Kleine Denkhilfe: Hatten wir nicht ausführlich davon berichtet, dass die Zeitmaschine in der Zukunft längst erfunden ist - und deshalb die Vergangenheit könnte von dort her beeinflusst worden sein (futurum exactum)?
Genau diesen raffinierten Hebel aus der Zukunft - vielleicht sogar, ohne es recht verstanden zu haben - wird Leberecht Gottlieb nutzen, um die im Vergleich zur Zukunft unmittelbar zurückliegende Vergangenheit unter erheblichen Druck zu setzen und einen Quantensprung nicht nur weniger kleinster Teilchen aus dem Submikro-Bereich der Partikelwelt zu bewirken und auszulösen, sondern um eine Großmutation auf der makroskopischen Ereignisebene in Gang zu setzen. Ähnlich wie bei den Contracts for Difference oder Differenzkontrakten im Bereich des gehobenen Finanzhandels (CFDs) stellen die Aktionen Leberecht Gottliebs hochspekulative Wirklichkeitsderivate dar - und das Ganze eignet sich wie auf dem Parkett der Börse lediglich für sehr gut informierte Anleger, denen bewusst ist, dass mit den erhöhten Chancen auch erhöhte Risiken verbunden sind. Das müssen wir für unseren Bereich beherzigen. Unbedingt!

Aus diesem Grunde also ist bei der Beschreibung der Herangehensweise in Betreff dieser kribbeligen und verantwortungsvollen Aktion, auf das politische Weltganze nämlich Einfluss nehmen zu wollen, um so mehr Vorsicht geboten. Kurzum - wir dürfen Leberechts Opus Magnum nicht dadurch stören, dass wir durch unvorsichtiges Berichten die flaumfederleichten Verbindungen zwischen den kommen sollenden Ereignissen in Sachsen einerseits mit den mantischen Manipulationen des Emeritus, der sich zeitlich zu uns gesehen etwa einen Monat voraus in einer Aura befindet, die wir Zukunft nennen, stören könnten.

Nicht auszudenken, was geschähe, wenn der Geistliche einer bestimmten Partei etwa mehr oder weniger Kraft würde zufließen lassen nur deshalb, weil wir hier davon berichteten. Es könnte ja sein, dass schon die gesamte Dynamik unseres Berichts, welche auf den Leser empörend oder begeisternd wirken muss, dadurch und damit schon erheblich verzehrt und aufgebraucht wäre - und nach unserem Bericht also gar nichts weiteres mehr geschehen können wird. Oder sein genaues Gegenteil? Dass etwa die Anhänger der grünen Partei (nur beispielsweise!) mit ihren knappen 5 % Anteil unversehens eine geeignete und charismatische Person aus dem Hut zaubern, welche dann aus unverständlichsten Zufallsgründen mit den Christdemokraten und einer noch anderen Person von irgendwoher irgendein Triumvirat aus dem Boden stampft, womöglich noch eine Art geheimen Staatsstreich hinlegt, wie wir ihn seit Philipp IV. nicht mehr gesehen haben, welcher - wie wir aus den Geschichtsbüchern alle noch wissen - den vermögenden Orden der Templer liquidierte und die ansehnliche Konkursmasse seinen Johannitern vermachte, womit die esoterische Unterströmung des Abendlandes beendet und der sakrale Betrieb der Kirchen auf Ethik umgestellt wurde.

Schon das aber war vielleicht viel zu viel Verrat am historischen Schatzkästlein Pandoras. Für heute also genug. Morgen soll es weiter gehen. Aber was ist schon morgen? Und was wäre gestern gewesen - bzw. was bedeutet eigentlich heute und jetzt?


mehr von Leberecht Gottlieb hier

Autor:

Matthias Schollmeyer

Webseite von Matthias Schollmeyer
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