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Sonneberg - Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

Ronald Höpner, Pfarrer in Quellendorf | Foto: privat

Die richtige Blicktechnik

Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen; und abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen. Johannes 16, Vers 16 Von Ronald Höpner Was bin ich dankbar, dass ich diesen Text nachösterlich verstehen darf. Sonst ginge es mir wie den Jüngern. Das große Rätselraten. Was mögen diese Worte bedeuten? Nur noch eine Weile … Sieben Mal wiederholt sie Johannes. Dabei dachte ich lange, wenn ich als Jünger zur Zeit Jesu gelebt hätte, wäre das Glauben viel einfacher! Doch Jesu...

  • Dessau
  • 03.08.17
Jede Glocke hat ihre eigene Aufgabe. | Foto: Gina Sanders – fotolia.com

Sie schwingen und klingen

Kirchenglocken: Zu hören sind sie mindestens jeden Sonntag, meist auch öfter in der Woche. Warum Glocken­geläut Musik ist und warum welche Glocken wann läuten. Von M. Ernst Wahl Glocken sind das öffentlich wahrnehmbare Signum christlicher Kirchen. Die weithin zu hörenden Musikinstrumente kennzeichneten die Kirchen, lange bevor es Orgeln gab. Doch Glocken sind bedroht. Weniger sind es Wind und Wetter, die den bronzenen Kunstwerken zusetzen. Schließlich haben viele, die heute in den Kirchtürmen...

  • Weimar
  • 03.08.17
Martin Olejnicki, Pfarrer für Kleinpaschleben, Trinum und Frenz | Foto: privat

Abweichung erwünscht

Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet? Matthäus 21, Vers 16 b Von Martin Olejnicki Warst du auch schon mal in einem Gottesdienst, in dem du dich ständig fragst: »Was machen die hier gerade?« Gottesdienste, die so an ihre Zielgruppe angepasst sind, dass sie ein Außenstehender nicht mehr verstehen kann, sich sofort fremd und nicht mehr willkommen fühlt. Wie zum Beispiel unsere liturgischen Sonntagsgottesdienste. Ich weiß, dass du, lieber Predigt-Leser, bestimmt...

  • Weimar
  • 28.07.17
Das Denkmal des Reformators Philipp Melanchthon auf dem Marktplatz der Lutherstadt Wittenberg | Foto: epd-bild

Intellektueller Kopf der Reformation

Porträt: Ohne Philipp Melanchthon gäbe es die evangelische Kirche nicht Von Christian Feldmann Wittenberg, 29. August 1518. Der größte Hörsaal der Universität ist überfüllt. Die Studenten warten auf ein Wunderkind, das ihr neuer Professor sein soll. Erst 21 Jahre ist er alt, dieser Philipp Melanchthon (1497–1560), und schon zum Lehrstuhlinhaber für griechische Sprache ernannt. Ein sagenhafter Ruf eilt ihm voraus. Ein kleines Männchen erklimmt den Katheder, schüchtern und mit hängenden...

  • Wittenberg
  • 28.07.17
Martin Olejnicki, Pfarrer für Kleinpaschleben, Trinum und Frenz | Foto: privat

Erfahrungen mit Gebet

Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Lukas 11, Vers 9 Von Martin Olejnicki Ist das Mitleid oder machen die sich gerade über mich lustig? Beides scheint möglich, wenn ich in die Gesichter der jungen Menschen gucke. Kurz zuvor habe ich im Konfirmandenunterricht meine Spitzenthese kundgetan: Beten hilft! Und jetzt sitzen sie da, sehen mich fragend an und sagen gar nichts. Aber ihre Blicke sagen sehr viel in diesem...

  • Weimar
  • 28.07.17
Sandsteinstatue des französischen Reformators Johannes Calvin (1509–1564) im Berliner Dom | Foto: epd-bild

Der düstere Prophet mit Charisma

Johannes Calvin: Wo Martin Luther keinen Einfluss hatte, wurde Calvin als großer Reformator geehrt Von Christian Feldmann Es ist ein merkwürdiges Phänomen: Dieser Johannes Calvin, zunächst Jurist und dann erst Seelsorger, hielt eine um die andere düstere Predigt über die abgrundtiefe menschliche Sündhaftigkeit und über einen zornigen Gott – aber gerade dadurch zog er die Massen magisch an. Johannes Calvin ist für die Schweiz und Frankreich und später auch für die USA, Kanada, Australien das...

  • Weimar
  • 28.07.17
Foto: Marco Stepniak

Direkter Draht zu Gott

Dorsten (idea) – Eine ehemalige Telefonzelle im westfälischen Dorsten dient jetzt als »kleinste Kapelle Deutschlands«. Sie wurde vor Kurzem offiziell eingeweiht. Initiator ist der ehemalige Bauunternehmer Heiner Nachbarschulte. Die »Gebetskabine« steht im Ortsteil Östrich an einem Wanderweg. Vor dem Häuschen stehen eine Bank und ein Schild mit der Aufschrift: »Telefonier mal wieder mit Gott«. Die Anschaffung der ehemaligen Telefonzelle habe rund 1 000 Euro gekostet, so Nachbarschulte, der die...

  • Weimar
  • 27.07.17
Sabine Franke, Pfarrerin in Dessau-Mosigkau | Foto: privat

Nahrung für die Seele

Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. Johannes 6, Vers 35 Von Sabine Franke Nun aber mal los, Jesus. Du hast uns viel erzählt von Gott: sein Reich und wie er darauf achtet, dass es gerecht zugeht. Alles schön und gut, aber damit wir dir vertrauen können und wissen, dass du es kannst, musst du jetzt auch was tun. Zeig mal, was du drauf hast. Mach etwas wie Mose. Der konnte Brot vom...

  • Dessau
  • 27.07.17

Die Geschäftsfrau aus der Apostelgeschichte

Erzählung: Was Lydia uns Christen heute mit auf den Weg geben könnte Von Christian Feldmann Also das finde ich wirklich gut, dass Feministinnen heute auch die Bibel lesen und uns Frauen der christlichen Frühzeit wiederentdecken – aber so zu übertreiben brauchen sie es auch nicht. Was die für einen Wind machen um mein bisschen Leben! ›Erste Christin Europas‹ titulieren sie mich, Gemeindegründerin, Pionierfigur der Mission Griechenlands … Dabei habe ich doch nur gesucht. Und als ich gefunden...

  • Weimar
  • 27.07.17

Der gekittete Kelch

Erfahrung: Eine katholische Redakteurin besucht einen evangelischen GottesdienstVon Ruth Lehnen Wie gut, dass es dieses Lutherjahr gibt! Wäre ich sonst an einem sonnigen Maimorgen in eine Uniklinik gefahren, um dort an einem evangelischen Gottesdienst teilzunehmen? Nein. Dabei war das so eine tiefe und gute Erfahrung. Es ist so: Ich war schon recht oft in evangelischen Gottesdiensten. Sie haben manche Vorzüge, von denen mich einige regelrecht begeistern. Im evangelischen Gottesdienst werden die...

  • Weimar
  • 27.07.17

Kirchlicher Fernunterricht – Sprachschule des Glaubens

Von Susanne Ehrhardt-Rein Seit 1960 gibt es den Kirchlichen Fernunterricht (KFU). Er ist eine Einrichtung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland unter Mitträgerschaft der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, der Kirche Anhalts und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Seine Aufgabe ist es, »Mitglieder evangelischer Landes- und Freikirchen so auszubilden, dass sie von ihrer Kirche mit dem Dienst der freien Wortverkündigung beauftragt werden...

  • Weimar
  • 27.07.17

Heilsame Störung

Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Johannes 7, Vers 37 b Von Sebastian Kircheis Man stelle sich vor: Heiligabend, die Christvesper hat ihren Höhepunkt erreicht, wir sind bei »Stille Nacht«, da drängelt sich einer nach vorn und ruft: »Her zu mir, wer Durst hat, bei mir gibt’s was zu trinken!« Auch wenn unser Weihnachtsfest und das jüdische Laubhüttenfest inhaltlich nichts miteinander zu tun haben – der Eindruck würde derselbe sein: Hier stört einer gewaltig! Ich stelle mir vor: Die...

  • Weimar
  • 27.07.17
Praktiziertes Priestertum aller Gläubigen: Pfadfinder teilen auf dem Kirchentag das Abendmahl aus. | Foto: epd-bild

Jeder Christ hat priesterliche Aufgaben

Glaubenskurs zur Theologie Martin Luthers: Priestertum aller Gläubigen Von Peter Zimmerling Denn was aus der Taufe gekrochen ist, das mag sich rühmen, dass es schon zum Priester, Bischof und Papst geweiht sei.« Luther hat die revolutionäre Forderung des Priestertums aller Gläubigen zuerst in seiner reformatorischen Hauptschrift »An den christlichen Adel deutscher Nation« von 1520 entfaltet. Dahinter steckte nicht nur die Wiederentdeckung eines urchristlichen Gedankens (1. Petrus 2,9), sondern...

  • Wittenberg
  • 27.07.17
Foto: epd-bild

Was die Taube mit Pfingsten zu tun hat

Die Taube gilt als Symbol des Heiligen Geistes. Schon in der Antike stand sie für Sanftmut und Liebe – aufgrund der falschen Annahme, sie habe keine Gallenblase und sei daher frei von allem Bitteren und Bösen. In der biblischen Geschichte von der Sintflut bringt eine von drei ausgesandten Tauben einen grünen Ölzweig zur Arche Noah zurück und signalisiert damit Rettung und Neuanfang. Die eigentliche Herleitung der Taube als Symbol für den Heiligen Geist aber kommt aus dem Neuen Testament: Die...

  • Weimar
  • 27.07.17

Geistreich leben

Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden. Johannes 16, Vers 7 b Von Sebastian Kircheis Zu Weihnachten bringt das Christkind Geschenke, zu Ostern der Hase bunte Eier, der Heilige Geist zu Pfingsten bringt nichts.« So sagen Kinder, wenn sie die Heilsökonomie von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist mit kindlicher Warenökonomie verwechseln. Jesus kündigt seinen Jüngern, also uns, das...

  • Weimar
  • 27.07.17
Elinor Unger und Christian Fuß | Foto: privat

Der Glaube führt zusammen

Elinor und Christian haben sich auf einem Kirchentag kennengelernt und ineinander verliebt Von Andrea von Fournier Was wäre ein Kirchentag ohne seine Helfer? Heutzutage wäre er kaum noch möglich. Die Helferkultur hat sich zu einem selbstständigen Teil des Geschehens samt Strukturen entwickelt. Die Ehrenamtlichen wirken von der Organisation über Bewachung, Bewirtung, Verkauf, Beratung bis zu Einweisungs- und Ordnerdiensten in allen Bereichen mit. Sie übernachten mit Isomatte und Schlafsack in...

  • Weimar
  • 27.07.17
Küstenmacher, Marion: Der Seele einen Garten schenken. Vom Zauber der Blumen und einfachen Dinge, Gütersloher Verlagshaus, ISBN 978-3-579-08658-3, 17,99 Euro
Bezug über den Buchhandel oder den Bestellservice Ihrer Kirchen­zeitung: Telefon (0 36 43) 24 61 61 | Foto: Gütersloher Verlagshaus

Gott in allen Dingen finden

Ein Buch für alle, die Gott suchen und für die Option offen sind, ihn im Garten zu finden Von Felix Leibrock Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? Die Frage der Reformation stellt niemand mehr. Heute treibt viele eine andere Frage um: Gibt es Gott? Wo ist er? Vielleicht würde Luther heute mit der mittelalterlichen Mystik antworten. Die hat zwei Wohnorte Gottes ausgemacht. Erstens wohnt Gott in mir drin, in meinem Herzen, meiner Seele. Zweitens: Gott wohnt in der Natur, in allen Dingen. Von dort...

  • Weimar
  • 21.07.17

Die unsichtbare Kraft, die Leben schafft

Der Heilige Geist, die dritte Person der göttlichen Trinität Von Anke von Legat Sie treibt Windmühlen, trägt Flugzeuge, polstert Matratzen und lässt Räder rollen. Sie dringt in unsere Lungen und versorgt unser Blut mit Sauerstoff. Ohne sie ist Leben nicht möglich. Und doch ist sie – scheinbar – nichts: die Luft. Ein Element, das nicht zu fassen ist. Nicht sichtbar, nicht hörbar, nicht fühlbar. Erst wenn es auf Widerstand trifft, wird deutlich: Da ist etwas. Eine Masse, in der ausreichend Kraft...

  • Weimar
  • 21.07.17

Gottes Heiligkeit

Da sprach ich: Weh mir, ich vergehe! Jesaja 6, Vers 5 a Von Sebastian Kircheis Jesaja wird in seiner Vision direkt mit Gott konfrontiert. Wer so vor Gott gerät, fragt nicht mehr, ob Gott existiert. Er fragt nur noch, wie er vor diesem Gott existieren kann. Wenn heute jemand in die Gegenwart Gottes gerät, wird er das anders erleben und wiedergeben. Aber es ist dieselbe Wirklichkeit: Vor Gott geht uns unsere Verlorenheit auf. Heilig ist Gott nicht, weil er ein Sonderdasein führt, »überm...

  • Weimar
  • 21.07.17
Foto: Harald Krille

Trinitatis

Trinitatis, der erste Sonntag nach Pfingsten, ist der Dreieinigkeit Gottes gewidmet. Die christliche Trinitätslehre bezeichnet die Wesenseinheit Gottes in drei Personen: Gott der Vater, Jesus Christus, Sohn Gottes, und Heiliger Geist. Damit wird ihre Unterscheidung und zugleich ihre unauflösliche Einheit festgeschrieben. Im Judentum und Islam wird die Dreieinigkeit Gottes abgelehnt. Aber auch Christen fällt es schwer, sich die Dreieinigkeit von Gott, Jesus Christus und Heiligem Geist...

  • Weimar
  • 21.07.17
Christoph Seele | Foto: Steffen  Giersch

Kritisch, seelsorgerlich, solidarisch

Welche Rolle spielt die lutherische Zwei-Reiche-Lehre in der heutigen Gesellschaft? Ein Gespräch mit Oberkirchenrat Christoph Seele, Beauftragter der Evangelischen Landeskirchen beim Freistaat Sachsen. Mit ihm sprach Sabine Kuschel. Herr Oberkirchenrat Seele, taugt die Zwei-Reiche-Lehre noch für unsere heutige säkulare Gesellschaft? Seele: Bei der sogenannten Zwei-Reiche-Lehre handelt es sich nicht nur um eine Verhältnisbestimmung, sondern auch um eine Orientierungshilfe: Christen sollten eine...

  • Weimar
  • 21.07.17

Blick verstellt

Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander annehmt, und die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, sucht ihr nicht? Johannes 5, Vers 44 Von Sebastian Kircheis Die Sucht nach Anerkennung ist wie ein Drache, der ständig eine neue Jungfrau braucht: Zuerst jedes Quartal, dann jeden Monat und zuletzt jeden Tag.« Wir scheinen im Zeitalter dieses Drachens zu leben: Fernsehshows leben davon, Facebook und Twitter verleiten dazu, auch manche kirchlichen Events und ihre medialen Inszenierungen...

  • Weimar
  • 21.07.17
Der Himmel und die Erde – Gott ist überall. | Foto: vovan – stock.adobe.com
2 Bilder

Himmlisches und irdisches Regiment

Glaubenskurs zur Theologie Martin Luthers: Zwei-Reiche-Lehre Auf den ersten Blick erscheint Luthers Zwei-Reiche-Lehre oder genauer, seine Lehre von den zwei Regimenten Gottes, dem himmlischen und dem irdischen, wie ein besonders vergilbter Anachronismus oder noch schlimmer: als eine theologische Gewaltrechtfertigung um jeden Preis. Der Himmel, so tönen täglich stattdessen die Siegestrompeten des alles überrollenden Säkularismus, ist durchschaut, so gut wie restlos, auf jeden Fall prinzipiell:...

  • Weimar
  • 21.07.17
Wasserspiele: Schon mehrfach konnte Tim mit einer Delfintherapie geholfen werden. | Foto: Stiftung »Ja zum Leben«

Zum Geburtstag eine Delfintherapie

Tim wurde am 6. Juli 20 Jahre alt. Zu seinem 20. Geburtstag schenkte ihm die Stiftung »Ja zum Leben« eine Delfintherapie im Curaçao Dolphin Therapy and Research Center (CDTC). Im Oktober 2017 wird Tim mit seinen Pflegeeltern Simone und Bernhard Guido zur Therapie in die Karibik aufbrechen. Das »Oldenburger Baby« hat 1997 seine eigene Spätabtreibung überlebt. Vor 20 Jahren wurde Tim im sechsten Schwangerschaftsmonat abgetrieben, weil bei ihm das Down-Syndrom diagnostiziert wurde. Doch er...

  • Weimar
  • 20.07.17

Beiträge zu Glaube und Alltag aus

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