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Evangelium des kommenden Sonntags 23.7.2023
fünf Brote und zwei Fische

Juan de Espinal: Milagro de los panes y los peces (gemeinfreies Bild aus der WIKIPEDIA)
  • Juan de Espinal: Milagro de los panes y los peces (gemeinfreies Bild aus der WIKIPEDIA)
  • hochgeladen von Matthias Schollmeyer

Und als die Letzten sich vom Mahl erhoben,
trug man die Reste ein vom süßen Brot.
Aus Weidenruten füllten - fest gewoben -

zwölf Körbe sie mit Brocken. Denn - gottlob -
fünf frische Gerstenküchlein eines Knaben
fünftausend Mann die Hungersnot behob.

Zwei Fischlein noch gehörten zu den Gaben,
die Jesus segnete mit Lob und Dank.
Geteilt ward alles, jeder konnte haben,

der froh beim Gastmahl auf die Wiese sank.
Christ ist im Kahne über‘n See gekommen,
gefolgt war ihm das Volk am Ufer lang.

Sie suchten jenen, der den Tod durchschwommen,
und - Mosen gleich - bewahrt in Schilf und Tang.
Kennt Noahs Schiff ihr, die ihn und die Frommen

errettete vor Regen, Flut und Schlamm?
Und da der Meister nun den Berg bestiegen -
drängt auch das Volk ihm nach - vom See zur Klamm.

Er sagt den Jüngern: „Macht die Leute liegen –
und kaufet Brot, dass sie zu essen kriegen."

Doch jene fingen an zu lamentieren:
„Zweihundert Silbergroschen reichen nicht.“
Doch Jesus lehrt sie anders zu addieren -

mit Zahlen, die geschaffen sind aus Licht.
Er winkt den Knaben zu den süßen Broten;
scheu tritt in ihren Kreis der kleine Wicht:

Zwei Hände und fünf Finger aufgeboten
sind sieben – doppelt Brot und zwiefach Fisch.
Hier waltet das Mysterium der Noten:

Denn zweimal Fünf legt Zehne auf den Tisch.
Und Sieben zählt man seiner Engel Waffen,
der Glaube und die Urkraft im Gemisch.

Dann teilt man aus, wie einst im Land Schlaraffen,
es reicht und reicht und reicht und reicht und reicht!
Die Jünger durch die Reihen geh´n - Seraphen

ganz ähnlich, langsam schreitend, schön und leicht.
Das Brot geht hin und her, die Krümel fallen
ins frische grüne Gras, der Hunger weicht.

Still weiter, Christ - mit den Aposteln allen -
den Mangel, drein die arme Welt gefallen.

Autor:

Matthias Schollmeyer

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