Johannes 11 - 24.9.2023
"LAZARUS - KOMM HERAUS"
Martha, Maria und Lazarus waren
Geschwister im schönen Bethania.
Jesus besuchte die drei schon seit Jahren
und freute sich immer, wenn er sie sah.
Maria, die Hörende, Martha die Magd -
besonders stand Jesus dem Lazarus nah.
Nun ging in den Tagen der Tod auf die Jagd.
Und wollte auch rasten im Hause der Geschwister
dort mäht er den Bruder dahin - ungefragt.
Und weiter zog dann der Kummerminister …
Wo ging er bloß hin? Wen wählt er jetzt aus ...
wer gab ihm die Macht, dem blassen Magister?
Verzweifelt läuft Martha zum Dorfe hinaus,
verzweifelt fleht sie dem göttlichen Meister:
„Es rief zu den Schatten den Bruder, - o Graus,
der Tod, des fröhlichen Lebens Erdreister!“
Als Jesus sie tröstet: „Er wird aufersteh´n“
beschwor das Weib den Gebieter der Geister:
„Ach, könnt ich es glauben. Wie wäre das schön,
wenn wirklich es gäb' so ein Wiederseh´n!"
Nun war da ein Garten in jener Gegend,
da hatte es Höhlen in reichlicher Zahl.
In eine derselben legte man segnend
des Lazarus’ Leib, als geendet die Qual.
Und alle sind dort, betrachten die Stätte,
laut klagend eins um das andere Mal.
Doch Jesus zerreißt der Trauernden Kette -
und stellt sich gegen den uralten Tod.
Es traute sich niemand heran an die Wette,
vier Tage die Leiche, man riecht schon die Not!
Doch Jesus ergrimmte in herzlichem Jammer,
weil Aas und Verwesung den Freund ihm bedroht.
Laut ruft er: „Tut fort den Stein von der Kammer.“
Als dieses geschehen, beugt er sich vor -
lässt schallen der Stimme mächtigen Hammer:
„Komm, Lazarus” ruft er „und tritt vor das Tor.“
Da schwankt und wankt in leinenen Binden
derselbe heraus - und es jubelt der Chor.
„Nun helft ihm" sagt Jesus „daraus sich zu winden,
nicht soll uns der Tod den Freund länger schinden."
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