Predigttext am 10.9.2023
Lukas 17,11-19
Dann war er nach Jerusalem gezogen
von Galiläa durch Samaria,
und ist am Wege einmal abgebogen
bei einem Dorfe. Folgendes geschah:
Von ferne schon vernahm man lautes Rufen -
mit Klappern rasselten zehn Männer da.
Und riefen von des Seuchenspittels Stufen
„Ach, Jesus, Meister du! Erbarme dich.
Das Schicksal streifte uns mit seinen Kufen,
so dass des Lebens Glück dem Aussatz wich.”
Er sah sie alle an und sprach zu ihnen:
„Ein jeder geh und zeig den Priestern sich!”
Sie liefen - noch mit ungläubigen Mienen,
doch wurden sie vom Aussatz ganz gesund.
Und einer kehrte um, mit Dank zu dienen,
als er bemerkte seiner Haut Befund.
Der pries die Gottheit laut mit frommem Sange
und beugt sein Angesicht bis auf den Grund
zu Jesu Füßen hin. Und dankte lange
aus seines frohen Herzens tiefstem Drange.
Samaritaner war, der hier so dankte.
Und Jesus sprach zu ihm: „Wart ihr nicht zehn?”
Und der, indessen er noch etwas wankte,
erklärt: „Zum Tempel hießest du uns geh’n.
Schau, wie die neun dort vorne kräftig laufen -
mit denen du mich vorhin hast geseh‘n."
Da dachte Jesus bei sich selbst: „Im Haufen
kam niemand je zurück zu Gott, dem HERRN.
Sie eilen, um mit Priestern sich zu raufen
und bleiben deshalb dem Mysterium fern.
Nur dieser eine Fremde. Dieser eine!
Er hat erkannt des Wunders guten Stern …”
Dann sprach er zu ihm: „Gnade dich bescheine!
Dein Glaube machte dich gesund. Geh hin.
Freu dich an deinen Gliedern. Arm’ und Beine
und an des frohen Tages tiefem Sinn.
Wirf fort das Holz, die alte Klapperschelle
noch heut, da Gott dir schenkt den Neubeginn.
Dein Glaube ist der Heilung wahre Quelle
auch für die Neun und alle andern Fälle.
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