Predigttext 20.8.2023
Lukas 7,36-49
Ein Pharisäer bat zu großem Essen
auch Jesus in sein frommes Haus herein.
In jener Stadt ein Weib auch war indessen
mit üblem Ruf, der Sünde Magd zu sein.
Als sie vernahm, wo sie zu Tische saßen,
da brachte sie aus Alabaster fein
ein Glas mit Salböl draußen von der Straßen,
naht Jesus sich von hinten - und sie drang
zu ihm und kniet. Weint Tränen viel dermaßen,
dass seine Füße sie benetzte. Rang
die Hände. Mit den Haaren wischt sie trocken
es dann und salbt mit teurem Öl ihn bang.
Der Pharisäer dacht: "Mit offnen Locken
umtanzt sie ihn! Wär dieser ein Prophet,
so mied er dieses Weib und wär erschrocken
und wüsst', wieviel auf ihrem Kerbholz steht."
Doch Jesus sprach: „Darf ich wohl etwas sagen?”
Und Simon drauf: „Beginne dein Gebet!”
„Nicht beten” sprach er „will ich - sondern fragen.
Und du kannst vor uns eine Antwort wagen!
Zwei Schuldner waren. Fünfzig Groschen einer,
der andere fünftausend - Silber schwer.
Bezahlen konnte es von beiden keiner.
Da schenkte ihnen ihre Schuld der Herr.
Wer wird deswegen mehr den Geber lieben?
Der Pharisäer Simon sprach: „Wohl der,
dem weniger an Schulden ist geblieben?”
Und Jesus sprach: „Dein Urteil werde wahr …
Schau diese Frau. Sie hat mich eingerieben
mit Tränen aus den Augen hell und klar.
Kein Wasser hast du meinem Leib gegeben -
sie aber trocknet ihn mit ihrem Haar.
Gabst Du mir einen Kuss vorhin wohl eben?
Sie ließ nicht ab zu küssen meinen Fuß.
Nichts davon gönnte mir dein frommes Leben,
sie wusch mit Öl mir ab den Schmutz und Ruß.
Sie liebt und glaubt. Das tilgt ihr alle Sünde.
Wer wenig liebt, dem bleibt sie bis zum Schluss.
Die Liebe siegt - trotz aller guten Gründe.
Das ist es, was ich damit dir verkünde!”
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