das große Abendmahl (Lukas 14)
Predigttext 18.6.2023
Dann sprach der HERR: "Es war ein Mann, der machte
ein großes Mahl mit Braten und Ragout.
Und als der Abend ging auf halber Achte,
sandt' seinen Knecht er ab und sagte: 'Du,
geleite meine Gäste zum Bankette,
ich lade ein - man trete nur herzu!'
Doch rätselhaft - obwohl ein jeder hätte
gleich eilen können zu dem Abendmahl -
betrat kein Einziger die hohe Stätte
und niemand langte an im Königssaal.
Für alle gab es etwas zu bedauern
und Grund zum Fernebleiben Mal um Mal.
Der erste sprach: 'Will grad zu einem Bauern
und seine Wiesen kaufen. Du geh hin
und sag, ich muss des Ackerfeldes lauern.
Entschuldige mich dort in diesem Sinn.'
Ein andrer rief: 'Fünf Joch verschnittne Stiere
erwarb vom Markt ich eben mit Gewinn.
Nun führ ich in die Stallung diese Tiere,
entschuldige mich bitte sehr beim Biere.'
Der dritte hatte grad ein Weib genommen -
und dachte sich, das sei genügend Grund,
der Einladung des Herrn nicht nachzukommen -
leer lief der Knecht davon. Mit scheuem Mund
erklärt die Märe er dem König wieder,
der zornig ward ob seiner Gäste Schwund.
'Geh auf die Straßen, steig zur Gosse nieder,
führ Blinde, Lahme, arme Krüppel ein.'
Nachdem der Knecht gehorcht, erzählt er bieder:
'Geschehen ist, was du befahlst, doch klein
ist immer noch die Anzahl deiner Gäste!'
Da rief der Herr: 'So streife durch den Hain -
an Zäunen wirb sie ein zu meinem Feste,
ich wünsche, dass mein Haus soll werden voll.
Trag auf vom Besten nur das Allerbeste -
und den Verweigerern mein Protokoll:
Dass niemand, den ich hatte eingeladen,
von meinem Mahle jemals schmecken soll.'"
Er meint auch uns: Ergreife ohne Schaden
zum rechten Zeitpunkt seiner Ladung Gnaden.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.