2023 Bibelwoche Acta 9,36ff

Tabitha und Petrus

Mit Stoffen kannte sie sich aus und webte,
war eine Lieblingsjüngerin des Herrn. 
Tabitha hieß sie, die in Jaffa  lebte

und armen Witwen Kleider schenkte. Gern
ging tagtäglich aus und gab Almosen -
denn mit ihr zog der Tugend goldner Stern …

Tabitha schneidert Mäntel, Rock und Hosen - 
doch wurde plötzlich kränklich und verschied.
Da bettete den Leib mit frischen Rosen

man sorgsam auf, denn allen war sie lieb. 
Nun liegt bei Jaffa Lyda in der Nähe,
die Stadt, wo Simon Petrus öfter blieb. 

Gleich sandten sie zwei Boten, dass man gehe
und riefe Jesu Jünger hin zum  Ort.
Dort langt man an. Damit er’s selber sähe -

stieg er zum Söller auf, doch sprach kein Wort.
Es eilten auch die Witwen her. Die greinten
und zeigten jener Kammer Schatz und Hort:

Schals, Röcke, Mäntel, Kleider, die designten
Kostüme der Tabitha und sie weinten …

Da Petrus sie hinaus gewiesen hatte,
kniet betend nieder er und wandt' sich drauf
des Mägdleins Leichnam zu dort auf der Matte

und rief beherzt: „Tabitha, stehe auf!”
Da öffnet sie die schönen Augen wieder,
so kam des Lebens Wunder neu in Lauf.

Erst reckten sich die kalt erstarrten Glieder -
denn Petrus auferlegt ihr seine Hand.
Dann lächelt sie - und senkt die Augenlider.  

Schnell füllt die Kammer sich von Wand zu Wand -
denn alle woll'n zum Gruß die Hand erheben;
und frohe Botschaft gab man kund im Land:

"Tabitha wird bald wieder für uns weben!"
Und Petrus? Blieb acht Tage lang am Ort -
so wurden viele gläubig noch daneben,

sogar der alte Gerber Simon dort -
trug Jesu Jünger gleich denselben Namen,
verfertigt feine Felle zum Export.

Ihr lest, wie Dinge hier zusammen kamen:
Gott Schurze macht ¹⁾- Tabitha Röcke. Amen.

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¹⁾_{cf. Genesis 3,21: "Und Gott der HERR machte Adam und seinem Weibe Schurze von Fellen und kleidete sie."}