Elia sucht
und findet
Ikonen, uns geschrieben Gott zu ehren -
entführen die Betrachter, dass sie dann
gelangen in ganz sonderbare Sphären.
Und heute ist es dieser müden Mann.
Er denkt - und lehnt vor einem leeren Raume
fast sieht es aus, als ob er nicht mehr kann.
Ein weißer Rabe zupft ihm sacht am Saume
des Reisemantels, reicht von Broten dar.
Ein Engel Wasser bringt. Erwacht vom Traume
erhebt Elia sich - und ihm wird klar:
Bisher bestand sein Lebenszweck im Suchen
nach einem Gott, der ist und wird und war.
Den Götzen aber will Elia fluchen -
ermordet liegt des Baales Priesterschaft ...
Isebel wollt‘ ihm übel das verbuchen
und stellt ihm nach - mit Wut und aller Kraft.
Den eifernden Propheten will man töten
und lässt nicht ab, bis er dahingerafft.
Bald soll Elias Blut den Rasen röten,
hier, bei der Grotte, birgt er sich in Nöten.
Es scheint, was er gesucht, mit ihm zu sprechen:
„Heraus Elia, warum hockst du drin?
Der Baale Priesterschaft ließt du erstechen,
mit Feuer branntest du sie alle hin?
Durch Zorn und Grausamkeit denkst du zu siegen -
heut lerne von mir, wer ich wirklich bin!“
Drauf schickt der HERR von Karmels schroffen Stiegen
zum Horeb einen Sturm mit grimmer Wucht.
Doch selber wollt im Wind er sich nicht wiegen -
und lässt die Erd’ erbeben - Schlucht um Schlucht
mit Donnergrollen, alles zu verschlingen.
Auch darin war nicht, was Elia sucht.
Ein Feuer rast heran nach diesen Dingen:
Im Brande nicht, in Asche nicht der HERR ...
Bis sich erhob ein sanftes leises Singen
ob allem anderen - nicht mehr.
Da wagt Elia einen Schritt nach draußen,
und ahnt, dass Gott, der HERR, im Stillen wär´.
Der Ewige bewohnt das sanfte Sausen,
wo ungetrennt das Innen ist vom Außen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.