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Gottesdienst im Magdeburger Dom
EKM feiert 1.700 Jahre Sonntagsruhe

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) beteiligt sich an den Feierlichkeiten zum Jubiläum 1.700 Jahre freier Sonntag. So lädt sie als Mitglied der Allianz für den freien Sonntag am kommenden Mittwoch (3. März) mit zur Jubiläumsfeier ein, die von 11 bis 13 Uhr im Livestream kostenlos verfolgt werden kann (www.allianz-fuer-den-freien-sonntag.de/jubilaeum). Am 14. März wird das Jubiläum mit einem Gottesdienst im Magdeburger Dom gefeiert: Domprediger Jörg Uhle-Wettler widmet sich dem Thema „Müßiggang ist aller Freiheit Anfang“. Im Anschluss ist eine Aktion der Allianz für den freien Sonntag Sachsen-Anhalt auf dem Domplatz geplant. Das Jubiläum bezieht sich auf den 3. März 321 n. Chr., als Konstantin der Große per Edikt den Sonntag zum wöchentlichen Ruhetag erklärt hatte. Die Allianz für den freien Sonntag ist ein Zusammenschluss aus gewerkschaftlichen, kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren.

Eine Anmeldung für den Livestream zur Jubiläumsfeier ist nicht nötig. Festredner sind Heribert Prantl, Kolumnist der Süddeutschen Zeitung, und Rechtsanwalt Friedrich Kühn, der Grundsatzurteile zum Schutz des freien Sonntags erstritten hat. Außerdem gibt es Videobotschaften, unter anderem von Arbeitsminister Hubertus Heil, Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), und Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin. Die Moderation übernimmt Schauspielerin Anja Panse. Die Feier ist Auftakt zu einem Jubiläumsjahr, in dem bundesweit vielfältige lokale Aktionen und Gottesdienste zum Thema arbeitsfreier Sonntag stattfinden.

„Die Allianz will damit ein Zeichen für den Erhalt des Kulturerbes freier Sonntag setzen.
Der Sonntag als arbeitsfreier siebter Tag der Woche ist ein Geschenk: An diesem Tag können wir die alltägliche Routine beiseitelassen und haben einen wunderbaren Tage lang – Ruhe“, sagt Holger Lemme, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt der EKM. „Ein Tag der Möglichkeiten und der Freiheit: für Essen und Feiern, Spiel und Sport, Erholung und Ehrenamt, Gottesdienst, Familie und Freunde. Wir sollten ihn feiern und schützen, denn ohne Sonntag gäbe es nur noch Werktage“, so Lemme.

In Folge der Corona-Krise rechnet er mit zunehmenden Auseinandersetzungen um den Ruhetag. „Der Sonntag braucht heute mehr Schutz, nicht weniger. Er hält die Gesellschaft zusammen – gerade auch in diesen krisenhaften Zeiten. Der Sonntag gehört nicht der Wirtschaft, sondern der Familie, dem Glauben, der Kultur, dem Sport, der Geselligkeit und der Erholung“, betont Lemme. Die EKM sehe die Schwierigkeiten des Einzelhandels durch die Corona-Krise. Es sei aber auch die erhöhte Belastung der Beschäftigten durch Abstands- und Hygieneregeln sowie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zu betrachten. „Gerade in Corona-Zeiten brauchen die Beschäftigten den Sonntag zu ihrer Erholung mehr denn je“, sagt der Referent für den Kirchlichen Dienst.

Hintergrund: Vor 1.700 Jahren verfügte der römische Kaiser Konstantin der Große per Edikt den Sonntag zum wöchentlichen Ruhetag. Heute ist die Sonntagsruhe im Grundgesetz verankert. Die EKM ist Mitglied in den Allianzen für den freien Sonntag in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Initiativen werden von gewerkschaftlichen und kirchlichen Organisationen sowie Vereinen unterstützt und setzen sich für den Sonntag als Tag der Arbeitsruhe, der Religionsausübung, der Familie und des Ehrenamts ein. Sonntagsallianzen gibt es auf Bundesebene sowie in Bundesländern und Regionen. Ähnliche Initiativen bestehen in weiteren EU-Ländern.

Weitere Informationen im Internet: www.allianz-fuer-den-freien-sonntag.de

Autor:

susanne sobko

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