Hybrid-Gottesdienst verbindet Ost und West
EKM sammelt Geschichten zur Deutschen Einheit
„Wie hat sich Ihr Leben durch die Deutsche Einheit verändert?“ – mit dieser Frage startet die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) einen Aufruf zur Einsendung von Geschichten und Erfahrungsberichten zur Wiedervereinigung vor 30 Jahren sowie Reflektionen aus heutiger Sicht. Die Einsendungen werden in einen Hybrid-Gottesdienst der OnlineKirche der EKM einfließen, der am 3. Oktober um 17 Uhr gleichzeitig in Walldorf (Thüringen) und Lich (Hessen) sowie im Internet gefeiert wird (www.onlinekirche.net). Bei entsprechender Resonanz ist auch die weitere Publikation denkbar. Die Berichte sollen bei Texten maximal 2.000 Zeichen und bei Videos maximal zwei Minuten lang sein. Bei Interesse wird um eine Mail an videos@onlinekirche.net gebeten. Rückfragen sind bei Ramón Seliger von der Onlinekirche unter Tel. 0160-97387904 möglich.
Bei den Erfahrungsberichten hofft die EKM auf eine Vielfalt an Einsendungen. Einerseits soll das damalige Erleben geschildert werden, aber auch heutige Sichtweisen sind erwünscht, zum Beispiel zu Erfolgen, Versäumnissen und Fehlern sowie zu Lehren für heutige Herausforderungen.
„Kirchengemeinden aus dem Osten und Westen werden sich grenzüberschreitend begegnen“, so Ramón Seliger über den geplanten Gottesdienst. „Die Menschen kommen aus ganz verschiedenen Welten und sollen sich gegenseitig ihre Geschichten erzählen. Die schönen und auch die schweren“, betont er. Denn während es bisher zum 3. Oktober meist „Halleluja-Gedenkfeiern“ gegeben habe, sei es nun an der Zeit, die Geschichte differenzierter wahrzunehmen. „Wir wollen wissen, wo blühende Landschaften tatsächlich entstanden sind, wo Hoffnungen aber auch nicht erfüllt wurden, wo es Brüche im Leben gab, und wo sich gar nichts verändert hat. Erst wenn wir das vom anderen erfahren und die Vielfalt an Perspektiven kennenlernen, können wir uns mit Verständnis begegnen“, sagt der Online-Pfarrer.
In dem Gottesdienst predigen Lutz Neumeier, Pfarrer aus Lich, und Beate Marwede, Superintendentin des Kirchenkreises Meiningen, so dass auch hier die Sichtweise aus Ost und West gegeben ist. Der Gottesdienst steht unter einem Bibelwort aus 5. Mose 3,27: „Hebe Deine Augen auf nach Westen und nach Osten“. Auch die Musik soll Traditionen aus Ost und West widerspiegeln. Technisch möglich gemacht wird dieses innovative Projekt durch die Unterstützung der FeM (Forschungsgemeinschaft elektronische Medien e.V.) und der Technischen Universität Ilmenau. Der Gottesdienst wird interaktiv gestaltet, indem Menschen vor Ort und im Internet Gebetsanliegen einbringen können. Er kann im Internet live mitgefeiert werden, ist aber auch im Anschluss online zu sehen: www.onlinekirche.net.
Autor:susanne sobko |
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