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Reihe „Anders normal“ der Ökumenischen Akademie
Gespräch über Frau Borderline und Herrn Narzissmus

Mit einem Abend zum Thema „Wovor soll ich eigentlich Angst haben? Leben mit Angst- und Zwangsstörungen“ mit der Autorin und Trauerrednerin Jana Huster startet am 19. Mai in Gera die Reihe der Ökumenischen Akademie Gera/Altenburg „Anders normal“ über psychische Erkrankungen. An sieben Abenden in der Kultur-Kantine im SRH Wald-Klinikum Gera sowie der Galerie Mieze Südlich sollen Störungsbilder der Seele thematisiert werden, um das öffentliche Wissen um psychiatrische Krankheitsbilder zu vermehren, die Stigmatisierung und Ausgrenzung von Erkrankten zu verringern und für mehr Achtung vor den Schwierigkeiten und Möglichkeiten eines Lebens mit psychischen Krankheiten zu sorgen. Drei Ausstellungen von Künstlern mit Psychiatrie-Erfahrungen werden die Abende begleiten.

„Seit einigen Jahren arbeiten viele Persönlichkeiten und Institutionen daran, psychische Erkrankungen in die Wahrnehmung einer breiteren Öffentlichkeit zu holen. Natürlich ist der Weg noch lang. Wir ahnen aber inzwischen die Normalität psychiatrischer Diagnosen hinter den Fassaden des Alltags. Vor allem wissen wir, wie weit die gesellschaftlichen Bedingungen – nicht nur durch die Corona-Krise – dafür gesorgt haben, dass sich Gefährdungssituationen für ein psychisches Erkranken vermehren“, sagt Akademie-Leiter Frank Hiddemann. Er kündigt sogenannte Trialoge zwischen Patienten, Angehörigen und Therapeutinnen an. Zudem werden Personen und Institutionen vorgestellt, die mit einem Krankheitsbild die Öffentlichkeit gesucht haben. Ein besonderes Augenmerk soll auf den besonderen Möglichkeiten und Fähigkeiten von Menschen mit prekärer Persönlichkeitsbalance in schwierigen Umgebungsbedingungen liegen.

„Es gibt mehr seelische Stimmungen zwischen Himmel und Erde, als eure Schulweisheit euch träumen lässt,
könnte man frei nach Shakespeare sagen. Diesen gehen wir nach. Wir achten auf verletzliche Seelen und
schwache Konstitutionen, weil wir unsere Welt durch sie vergrößern. Wer dem anderen Raum lässt, wächst selbst“, so Hiddemann.

Die Reihe wird in Kooperation mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des SRH Wald-Klinikums Gera und der Telefonseelsorge Jena/Gera organisiert. Die weiteren Veranstaltungen widmen sich dem Leben mit Autismus, Persönlichkeitsstörungen, Schizophrenie, Suchterkrankungen und Ess-Störungen, Depression und Bipolarität sowie zum Abschluss am 13. Oktober chronischen Verbitterungsstörungen unter dem Motto „Gesellschaft und Trauma“. Anmeldung bei Karin Poser: Tel. 0365-8303562 und projektOEKA@kath-kirche-gera.de.

Träger der Ökumenischen Akademie sind die Diako Thüringen gGmbH, die Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen, die Kirchenkreise Altenburger Land und Gera sowie das Dekanat Gera der Katholischen Kirche.

Weitere Informationen im Internet: https://oek-akademie-gera.de/anders-normal/

Die Termine in Kürze:

Jeweils 19 Uhr, Gera, SRH Wald-Klinikum Gera, Str. des Friedens 122
19. Mai: Wovor soll ich eigentlich Angst haben? Leben mit Angst- und Zwangsstörungen
14. Juli: Frau Borderline und Herr Narzissmus – Leben mit Persönlichkeitsstörungen
22. September: Was Leiden sucht – Leben mit Suchterkrankungen und Ess-Störungen
17. November: Was ist eine chronische Verbitterungsstörung? – Gesellschaft und Trauma

Jeweils 19 Uhr, Gera, Projektraum/Galerie Mieze Südlich (Sorge 52)
16. Juni: Lauf, Forrest, lauf! – Leben mit Autismus
25. August: Gibt es eine Schizophrenie und wenn ja, wie viele?
13. Oktober: Pendeln zwischen den Extremen – Leben mit Depression und Bipolarität

Weitere Informationen im Internet: www.oek-akademie-gera.de

Autor:

susanne sobko

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