Verleihung zum Herder-Geburtstag in Weimar
Herder-Förderpreis für den Kinder- und Jugendzirkus Tasifan
Der mit 2.000 Euro dotierte Herder-Förderpreis geht in diesem Jahr an den Kinder- und Jugendzirkus Tasifan. Die Preisverleihung erfolgte am 25. August bei einem Empfang von Kirche und Diakonie in der Weimarer Herderkirche anlässlich des Geburtstages von Johann Gottfried Herder.
„Mit der Vergabe des Herder-Förderpreises an den Kinder- und Jugendzirkus Tasifan würdigen
wir das langjährige pädagogisch-künstlerische Engagement für Kinder und Jugendliche. Dass der Zirkus seine Arbeit mit einem großen sozialen Einsatz verbindet, ist uns eine besondere Freude“, sagt Henrich Herbst, Superintendent des Kirchenkreises Weimar.
Seit über 25 Jahren bietet der Kinder- und Jugendzirkus Tasifan zirkuspädagogische Projekte an: Als kontinuierliche Arbeit in Weimar mit Zirkusworkshops und Ferienprojekten sowie als mobile Arbeit mit thüringenweiten Zirkuswochen, sowohl in Schulen als auch außerschulisch. Der Fokus liegt dabei auf der aufsuchenden Arbeit: Die Zirkus-Pädagogen und -Pädagoginnen gehen in die Sozialräume und arbeiten vor Ort möglichst niederschwellig.
Tasifan ist ein Projekt des Vereins Kindervereinigung Weimar. Der Fokus des Vereins liegt auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die aus sozialen, strukturellen, sprachlichen oder kulturellen und/oder körperlichen Gründen Benachteiligungen erfahren. Ziel ist es, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in ihren sozialen und kulturellen Kompetenzen zu fördern und sie nachhaltig in ihrem Selbstkonzept zu stärken.
Die Zirkuspädagogik mit ihrer Mischung aus Vergnügen, spannendem Erleben, Grenzerfahrungen, starken Erfolgserlebnissen und neuen Formen des Lernens sei bestens geeignet, im ganzheitlichen Ansatz motorische, soziale, emotionale und künstlerisch-kreative Kompetenzen zu fördern. Das gemeinsame künstlerische und soziale Schaffen ermögliche die Erfahrung, nützlich und kompetent zu sein und Anerkennung, Selbstbewusstsein und Integration in die soziale Gemeinschaft zu erhalten. Eigenschaften wie Toleranz, Rücksichtnahme, Teamfähigkeit, Selbstbewusstsein, Empathie und Konfliktfähigkeit würden erworben. „Ganz im Sinne Herders, der sich während seiner Wirkungszeit unter anderem für die Verbesserung der Bildungssituation einsetzte, ist der Kinderzirkus Tasifan ein Bildungsort für alle“, so die Verantwortlichen.
Der Herder-Förderpreis wurde zum 12. Mal verliehen. Die Festrede hielt Prof. Klaus Dicke von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Laudatio auf den Preisträger übernahm Ralf Leipold, Schulamtsleiter für Mittelthüringen. Zu dem Empfang waren auch Regionalbischof Tobias Schüfer, Oberkirchenrat Christoph Stolte von der Diakonie Mitteldeutschland sowie Peter Kleine, Oberbürgermeister der Stadt Weimar, anwesend. Im Anschluss wurde zum Geburtstagsfest auf dem Herderplatz geladen.
Der Herder-Förderpreis wird gemeinsam vom Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Weimar, der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Weimar, der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein und dem Sophien- und Hufeland Klinikum Weimar im Gedenken an Johann Gottfried Herder gestiftet. Der deutsche Theologe, Dichter, Philosoph und Übersetzer wurde am 25. August 1744 geboren. Von 1776 bis zu seinem Tod im Jahr 1803 wirkte er als Generalsuperintendent in Weimar. Die evangelische Stadtkirche St. Peter und Paul gilt als eine der bedeutendsten Kirchen Thüringens und wird im Volksmund als „Herderkirche“ bezeichnet. Hier befindet sich auch die letzte Ruhestätte Herders. Seit 1999 gehört sie zum UNESCO Weltkulturerbe.
Autor:susanne sobko |
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