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Europäische Kirchenkonferenz
Jugenddelegierter Cedric Triebe aus Zeitz

Cedric Triebe | Foto: Privat

Mit Cedric Triebe aus Zeitz kommt einer der fünf Delegierten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) in Tallin/Estland aus Mitteldeutschland. Der 19-Jährige ist zudem sicher einer der jüngsten Teilnehmer der gesamten Konferenz. Das Treffen findet vom 14. bis 20. Juni statt.

Cedric Triebe studiert Evangelische Theologie an der Martin-Luther-Universität Halle und ist seit 2019 Mitglied im Landesjugendkonvent der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). „Per Zufall“ sei er zur ökumenischen Arbeit gekommen: Zu einem Austausch-Treffen mit der EKM-Partnerschafts-Diözese Lund der Schwedischen Kirche im letzten Jahr war er als Jugendvertreter eingeladen. Kurz darauf wurde er angefragt, ob er sich vorstellen könne, als Delegierter der EKD in Tallin dabei zu sein. „Das konnte ich mir vorstellen: Die Ökumene interessiert mich sehr und ich bin ja nun auch schon ein bisschen drin“, sagt der 19-Jährige. Er bewarb sich und wurde von der EKD in die deutsche Delegation aufgenommen.

„Ich bin sehr gespannt und freue mich besonders auf viel Begegnung und Austausch. Im Gespräch zu bleiben ist meiner Ansicht nach das Wichtigste in der Ökumene“, betont Triebe. Inhaltlich werde sicher der Ukraine-Krieg eine große Rolle spielen, zumal Tallin ja nicht weit von Russland entfernt sei und die orthodoxe Kirche von Estland mit zum Treffen einlade. Die Rolle der Kirchen in Europa sei ein weiteres wichtiges Thema, besonders mit Blick auf soziokulturelle Themen. „Die Konferenz ist eine wichtig politische Lobby-Organisation der Kirchen“, erklärt Triebe. Diskutiert werde sicher auch viel über die verkleinerte und effizientere Struktur der Konferenz. „Es ist ein großes Ziel, trotz der knapper werdenden finanziellen Mittel eine starke Stimme in der europäischen Politik zu haben“, betont der Delegierte. „Aber über alle politischen Themen und finanzielle Zwänge hinweg wollen wir durch die Begegnungen vor allem ganz konkret Ökumene leben und fördern“, so Triebe.

„Under God's blessing - shaping the FUTURE“ lautet das Motto der Vollversammlung. Delegierte aus allen Mitgliedskirchen der KEK sowie Beobachterinnen und Beobachter aus anderen ökumenischen Institutionen sind eingeladen, über die Zukunft der Kirchen in Europa nachzudenken und zu debattieren.

Hintergrund:

Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) ist die regionale ökumenische Organisation orthodoxer, anglikanischer, altkatholischer und evangelischer Kirchen Europas. Ihr gehören 126 Mitgliedskirchen in 38 Ländern sowie 43 assoziierte Organisationen an. Sie ist einer der acht regionalen ökumenischen Zusammenschlüsse, die miteinander praktisch die ganze Welt umfassen. Die KEK hat seit 2015 ihren Sitz in Brüssel.

Die Bewegung, aus der die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) hervorgegangen ist, entstand in der Zeit des Kalten Krieges. Das zerstörte und geteilte Europa der 1940-er und 50-er Jahre musste zunächst politische Spaltungen überwinden, um sich erneut den Völkern zuwenden zu können, die der Zweite Weltkrieg auseinander gerissen hatte. In dieser Zeit begann eine kleine Gruppe kirchenleitender Persönlichkeiten in Ost- und Westeuropa Möglichkeiten zu erörtern, Kirchen in europäischen Ländern mit unterschiedlichen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Systemen miteinander ins Gespräch zu bringen. Die Gruppe hatte sich zum Ziel gesetzt, den europäischen Kirchen zu helfen, Werkzeuge des Friedens und der Verständigung zu werden.

1953 und 1957 fanden Sondierungs- und Vorbereitungsgespräche statt, und 1959 kamen Vertreter und Vertreterinnen aus über 40 Kirchen in Nyborg Strand, Dänemark, zur ersten Vollversammlung der KEK zusammen. Mit der Annahme einer Verfassung auf der Vollversammlung 1964 wurde ein bedeutender Schritt zur Bildung einer regionalen Kirchenkonferenz getan. Diese Vollversammlung fand auf einem Schiff auf der Ostsee statt, um Visaprobleme zu umgehen und sicherzustellen, dass alle Kirchen vertreten sein konnten.

Die KEK hat sich beständig bemüht, die internationale Verständigung zu fördern sowie Brücken zwischen Minderheits- und Mehrheitskirchen, den Generationen, Frauen und Männern sowie Christen verschiedener Konfessionen zu schlagen. Die Vollversammlungen der KEK stellen für die Kirchen in Europa bedeutsame Momente in ihren Bemühungen um ein gemeinsames Zeugnis dar.

Weitere Informationen im Internet: https://2023cecassembly.org/

Autor:

susanne sobko

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