Pool-Gottesdienst, Techno-Rave, Bauwagen-Projekt
Kirchengemeinden hoffen auf Preise im chrismon-Förderwettbewerb
Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) stehen derzeit im Förderwettbewerb „chrismon Gemeinde“ zur Abstimmung – fünf aus Thüringen und vier aus Sachsen-Anhalt. Zwei davon sind aktuell unter 172 Bewerbern auf dem zweiten und achten Platz. Mit dem Jurywettbewerb mit Publikumsbeteiligung sucht das evangelische Monatsmagazin „chrismon“ spannende und kreative Projekte von Kirchengemeinden. Ob Kirchenrenovierung, Gemeinde- und Sozialarbeit, Unterstützung von Flüchtlingen oder Kulturprojekte – so soll auf die Leidenschaft und Vielfalt christlicher Gemeindearbeit aufmerksam gemacht werden. Die Preisgelder betragen insgesamt 20.000 Euro. Zur Abstimmung: https://chrismongemeinde.evangelisch.de/projekte/.
Bis morgen (21. März) um 12 Uhr wird abgestimmt, welche zwölf Kirchengemeinden ins Finale einziehen. Bis zum 23. März kann per Eingabe einer Mobilfunknummer über die Favoriten abgestimmt werden. Die zehn Kirchengemeinden mit den meisten Stimmen aus der Publikumswahl erhalten Preise zwischen 500 und 2.000 Euro. Zusätzlich prämiert die Jury unter allen teilnehmenden Kirchengemeinden sechs Preisträger mit jeweils 2.000 Euro.
Die Wettbewerbsteilnehmer aus Thüringen:
Die Evangelische Gemeinde Sachsenburg - An der Schmücke möchte mit besonderen Gottesdiensten die Mitgliederbindung stärken und Höhepunkte schaffen. Aktuell bewirbt sie ihren Gottesdienst mit Passah-Mahl mit Musik und Tanz am Palmsonntag. Weitere besondere Aktionen sind im Herbst und zu Weihnachten vorgesehen.
Einen Pool-Gottesdienst plant die Evangelische Kirchengemeinde Woffleben. Ziel ist ein ansprechender Gottesdienst mit Bezug zur Taufe an einem außergewöhnlichen Ort für alle Generationen und alle Sinne: In und an einem Pool auf „unkonventionelle aber christliche Art, erfrischend für Körper und Seele“, heißt es dazu. Die Förderung soll dem Erhalt der St.-Johannis-Kirche dienen.
„Techno in der Kirche für einen guten Zweck“ bewirbt die Evangelische Predigergemeinde Erfurt.
Geplant sind Techno-Raves in der Predigerkirche. Zielgruppe sind junge Erwachsene, die mit traditionellen kirchlichen Angebote kaum zu erreichen sind. Die Förderung soll Gebäudeschutz-Maßnahmen dienen.
Die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Dorna hat sich mit ihrer „Glaubens-Kultur-Natur-LebensRaum-Kirche“ beworben. Die St. Petri soll „LebensRaum für alle“ sein. Freie Bestuhlung, Lichtelemente und flexible Bildhalterungen geben Raum für neue kreative Ideen wie thematische Gottesdienste, Ausstellungen, Konzerte und Vorträge. Kirchturm, Pfarrland und Friedhof bieten Naturraum für Pflanzen und Tiere.
Die Kirchengemeinde Nottleben plant den Wiederaufbau der Kirche St. Peter und Paul. Hierfür wurde ein Förderverein gegründet, der über die Kirchengemeinde hinaus auch interessierte Einwohner des Dorfes in das Projekt einbindet. In zehn Jahren wurden Planung und Wiederaufbau soweit vorangebracht, dass die Kirche heute wieder nutzbar ist und sich durch zahlreiche Veranstaltungen zu einem regionalen Kulturort etabliert hat.
Die Wettbewerbsteilnehmer aus Sachsen-Anhalt:
Der Song „All together now“ gilt als Motto für eine ökumenische Veranstaltung, die von der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde zu Liebfrauen aus Halberstadt mit koordiniert wird. Seit 2015 sind neben Geflüchteten auch alle Halberstädter eingeladen, Menschen aus anderen Ländern zu begegnen. In sechs Veranstaltungen wird zusammen mit Musikern, Künstlern und Chören gesungen und musiziert.
Das Kirchspiel Halle Süd wirbt für das Bauwagenprojekt „Man sieht sich“. Hintergrund ist das Vorurteil, wonach die Menschen im Stadtteil Silberhöhe häufig als arbeitslos, kriminell und drogensüchtig abgestempelt werden. Gemeinsam mit der Evangelischen Stadtmission Halle sind wochentags christliche Sozialarbeiter und Ehrenamtliche vor Ort, um für die Menschen da zu sein und Hilfe in allen Lebenslagen zu geben. Für die Kinder stehen Spiel- und Bastelangebote bereit. „Der Bauwagen ist für Viele ein fester Ankerpunkt im Leben geworden. Sie erleben hier Gemeinschaft, christliche Werte und Feste, die unter freiem Himmel gefeiert werden“, heißt es dazu.
Die Evangelische Kirchengemeinde Alsleben beteiligt sich mit dem Motto „Stadtkirche – die etwas andere Kirche“. Die fast 50 Jahre ungenutzte Kirche wird seit drei Jahren jeden Sonntag als Begegnungsstätte für alle Menschen geöffnet zum Verweilen, zu Gesprächen und einem guten Miteinander. Gefördert wird zudem der Erhalt der Kirche. Eine Ausstellung alter Kinderstühle und zur Alslebener Geschichte ist zur 1050-Jahrfeier geplant, es gibt Veranstaltungen mit Spiel und Spaß für Kinder, eine Bücher-Ecke zum Tauschen und Konzerte mit Kaffee und Kuchen.
Mit dem Kinder- und Jugendmusical „Salome“ wollte das Kirchspiel Gröningen besonders Familien ansprechen und begeistern. Zwei Pfarrer haben Text und Musik selber geschrieben und komponiert und dabei gemeindliche Belange mit aufgenommen. Im letzten Jahr gab es vier Auftritte mit 60 Kindern und Jugendlichen. Mit einer finanziellen Zuwendung soll das nächste Musicalprojekt unterstützt werden. Wichtig ist dabei, dass der Inhalt in den Lebensbezug der Kinder gebracht wird.
Autor:susanne sobko |
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