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200. Kneipp-Geburtstag auf der Buga
Kleine Kräuterkunde zum Jubiläum

Dr. Sigurd Scholze, Vorsitzender des Kneipp-Landesverbandes Thüringen, und der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow, beim Pflanzen der Kneippschen Heilkräuter. | Foto: M. F. Schmidt
  • Dr. Sigurd Scholze, Vorsitzender des Kneipp-Landesverbandes Thüringen, und der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow, beim Pflanzen der Kneippschen Heilkräuter.
  • Foto: M. F. Schmidt
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Die Pflanzung von Kneippschen Heilkräutern war heute (27. März) der Thüringer Auftakt für das Kneipp-Jubiläumsjahr. Die Aktion erfolgte am „Roten Faden“ in Erfurt vor der Peterskirche, dem Kirchenbeitrag für die Bundesgartenschau (BUGA). Zu den Teilnehmern gehörten der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow, die Thüringer Landtagsabgeordnete Carola Stange, Dr. Sigurd Scholze, Vorsitzender des Kneipp-Landesverbandes Thüringen, sowie Vertreter der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, der BUGAgGmbH, der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und dem Verein Kirche und Tourismus. Die deutschen Kneipp-Verbände bereiten eine Veranstaltung zum 200. Geburtstag von Sebastian Kneipp für den 17. Mai auf der BUGA Erfurt 2021 vor.

Gepflanzt wurden Kneippsche Heil- und Wildkräuter wie Salbei, Rosmarin, Pfefferminze und Brennnessel, die vom Team des Vereins Kirche und Tourismus mit Sitz in Reinhardsbrunn stammten. „Vorbeugen sollt ihr durch diese Kräuter, nicht das Übel erst groß werden lassen“, ist als Zitat von Sebastian Kneipp überliefert. „Einige der Kräuter erleben gerade als Superfoods eine Renaissance. Vorbeugung und Gesundheit sind in unserer Umwelt-, Klima- und Corona-Krise wichtiger denn je“, sagt Marion Müller, Beauftragte der EKM für die BUGA Erfurt 2021. Das Massensterben von Arten, der Verlust von Saatgut und fruchtbarem Boden, steigende Armut und der Klimawandel seien deutliche Weckrufe. „Wir haben alles ausgelagert, unsere Lebens- und Tierfuttermittel kommen in undurchschaubaren Lieferketten vom anderen Ende der Welt, wo sie oft katastrophale Menschenrechtsverletzungen und Zerstörungen verursachen. Jetzt ist die Zeit für Umkehr und Heilung, für mehr Erdverbundenheit sowie Aufbau und Stärkung von mehr regionalen und ökologischen Wirtschaftsstrukturen“, betont Marion Müller. Sie sieht eine Ernährung mit Wildpflanzen, Obst und Gemüse, biologisch, regional und fair erzeugt sowie natürlich verarbeitet als entscheidend für unsere Gesundheit an. Zudem könnten damit auch Artenvielfalt, Umwelt und Klima, also die gesamte Schöpfung, geschützt werden.

Das gemeinsame Religionsareal der EKM und des Bistums Erfurt ist auf dem Petersberg zu finden und steht unter dem Motto „Ins Herz gesät – Kirche auf der BUGA 21“. Im „Joint-Venture“ wurde ein Andachts-, Veranstaltungs- und Begegnungsort mit dem Titel „Roter Faden“ geschaffen. Der Pavillon wurde nachhaltig und mit ökologischer Bauweise umgesetzt. Unter anderem wachsen hier biblische Früchte und Pflanzen wie Wein, Feigen, Oliven, Ackerpflanzen, Heilkräuter und Blumen.

Hintergrund:
Der katholische Pfarrer und Naturheilkundler Sebastian Kneipp ist nicht nur durch seine Wasser-Therapie sondern auch für sein Engagement für Pflanzenheilkunde, Ernährungs- und Bewegungstherapie sowie ausgeglichene Lebensführung bekannt. Die ganzheitliche Kneipp-Therapie zielt darauf ab, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Das Kneippen wurde 2015 als Immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. In Deutschland gibt es mehr als 600 Kneipp-Vereine mit rund 160.000 Mitgliedern.

Weitere Informationen im Internet: www.kirche-buga2021.de

Autor:

susanne sobko

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