Augustinergespräch
Norbert Lambert und Thies Gundlach diskutieren
Ein Augustinergespräch zum Gedenken an Luthers Reise nach Worms vor 500 Jahren wird am 7. April unter dem Motto „Das Kreuz mit dem Gewissen“ durch das Erfurter Augustinerkloster in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung organisiert. Ursprünglich live geplant, findet es nun ausschließlich als Zoom-Konferenz statt, Beginn ist 17 Uhr. Diskutieren werden Prof. Norbert Lammert, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, und Dr. Thies Gundlach, Vizepräsident des Kirchenamts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Angekündigt wird ein „Abend zu dem hohen Ideal der Gewissensfreiheit in stürmischen Zeiten“. Die Moderation übernimm Ulrike Greim, Rundfunkbeauftragte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Anmeldung: Heike Abendroth, heike.abendroth@kas.de, Tel. 0361-65491-0.
Im April 1521 zog Martin Luther von Wittenberg zum Reichstag nach Worms, in Erfurt machte er Zwischenstation. Dort, wo er einst studierte und Mönch wurde, ist er der Überlieferung nach stürmisch empfangen worden – die Menschen feierten ihn für seine Ankündigung, auf dem Reichstag allen Autoritäten zu widersprechen und sich auf sein Gewissen zu berufen, sinngemäß mit den Worten „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders“.
„Nicht mehr die Kirche hatte per se Recht, ein Einzelner hatte die Chuzpe zum Widerspruch. Als Zeitenwende wurde dieser mutige Schritt später gewertet“, kommentiert Augustinerpfarrer Bernd S. Prigge.
In dem Augustinergespräch gehe es um Fragen wie: Wie steht es heute um die Gewissensfreiheit – von Luther einst eingefordert, heute eher überstrapaziert? Was bedeutet es, wenn ein Mensch um Sterbehilfe bittet am Ende seines Lebens? Wenn die Bevölkerung zur Isolation angesichts einer Pandemie gezwungen wird? Wenn private Initiativen Seenotrettung leisten (müssen)? Zu viel Luther – zu wenig Autoritätsgläubigkeit?
Autor:susanne sobko |
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