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Fastenzeit in der EKM
Sieben Wochen ohne Blockaden

„Spielraum! Sieben Wochen ohne Blockaden” lautet das Motto der diesjährigen evangelischen Fastenaktion. Sie beginnt am Aschermittwoch (17. Februar) und endet am Karsamstag (5. April). Auch in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ist das Fasten für viele Christinnen und Christen ein fester Bestandteil des Kirchenjahres. Kirchengemeinden und Einrichtungen bieten außerdem Veranstaltungen und Aktionen zur Passionszeit an. Die EKM veröffentlicht auf ihrer Internet- und Facebook-Seite unter dem Motto „7 Fastenwochen – 7 Impulse“ jeweils zu einem Begriff Texte und Videos von verschiedenen Autoren, darunter Landesbischof Friedrich Kramer. https://www.ekmd.de/fastenzeit/

Das Motto „Spielraum! Sieben Wochen ohne Blockaden“ soll dazu anregen, den persönlichen Umgang mit Regeln zu erkunden. „Gemeinschaften brauchen Regeln. Doch zu den Regeln gehört Spielraum. Und dessen Auslotung ist eine Kunst. Dass es auf Erden keine absolute Wahrheit gibt, kann man in Demokratien vielfach erkennen. Eine totale Blockade jeglichen Widerspruchs lässt sich mit der Botschaft der Liebe Jesu Christi nicht vereinbaren“, heißt es in der Werbung für die Aktion.

Veranstaltungen zur Passionszeit in Thüringen (Auswahl):

In Erfurt beginnt am Aschermittwoch um 18 Uhr im Augustinerkloster ein Gottesdienst mit Aschekreuz. Eine Andacht zum Beginn der Passionszeit mit Eröffnung der Kunstaktion „Kalymma“ (altgr. Hülle) findet am 20. Februar um 17 Uhr in der Michaeliskirche statt. Unter dem Motto „Himmel“ wird der Altar verhüllt und durch ein farbiges Fließ vom Architekten und Maler Falko Bärenwald aus Jena gestaltet. Zeitlich parallel zeigt Bärenwald ein weiteres Fließ in der Erfurter Augustinerkirche. Die Kunstaktion kann bis zum 3. April in der Michaeliskirche Montag bis Samstag von 11 bis 16 Uhr und in der Augustinerkirche täglich von 9 bis 18 Uhr besucht werden. Seit 2015 veranstaltet der Evangelische Kirchenkreis Erfurt die Aktion „Kalymma“. Damit wird die Tradition des „Hungertuches“ aufgegriffen: Einst war der Altar in der Passionszeit vor den Blicken der Gemeinde verborgen, um die Gläubigen zum „Seh-Fasten“ zu zwingen. Ostern wird der Altar wieder enthüllt.

Am 17. Februar um 18 Uhr wird in Gera in der Kirche St. Elisabeth die Kunstinstallation „HAG“ in einem Gottesdienst mit Austeilung der Asche eröffnet. Liturgie und Predigt übernehmen Dekan Bertram Wolf und Pfarrer Dr. Frank Hiddemann in musikalischer Begleitung von Anna Hermann (Violoncello) & KMD Michael Formella (Orgel). Anlass ist das 100. Jubiläum der Wiedergründung des heutigen Bistums DresdenMeissen. Die Kunstinstallation nimmt den Vorgängerbau der Kirche von 1905 thematisch auf. Eine Wollwarenfabrik wurde damals in eine neoromanische Kirche umgebaut. Der Raum wurde später mit zeitgenössischer Kunst der Greizer Künstlerin Elly-Viola Nahmacher modernisiert. Das Künstlerpaar Karo Kollwitz & Daniel Guischard arbeitet in der Passionszeit des Jubiläumsjahres gezielt mit Verhüllungen und Veränderungen der Einrichtung der Kirche. Wollweiße, schlichte Schurwolle, Rettungsdecken aus Moria, Weidepfähle und geflochtener Drahtzaun werden als Material genutzt.

Vom 18. Februar bis 29. März hatte die Evangelische Akademie Thüringen eine Ausstellung zur Fastenzeit unter dem Motto „Kreuze“ mit Werken der Künstlerin Andrea Terstappen geplant. Die Ausstellung wird auf Oktober bis November verschoben. Während der Fastenzeit werden stattdessen in einer Online-Aktion insgesamt zehn Werke der Künstlerin vorgestellt und mit Texten rund um das Thema Kreuz versehen. Jeden Freitag bis Ostern lädt der Blog auf der Webseite der Evangelischen Akademie Thüringen dazu ein, sich in Bild und Wort durch die Passionszeit begleiten zu lassen: http://www.ev-akademie-thueringen.de/blog/.

Ein Gottesdienst zum Auftakt der Fastenaktion mit Pfarrer Bernhard Zeller und dem Posaunenchor Martini-Luther findet am 21. Februar um 10 Uhr in der Lutherkirche in Erfurt statt. „Mit der Auslotung des Spielraumes von Regeln haben wir reichlich Erfahrungen gemacht. Und nicht immer ist es uns gut gelungen: es gab unsinnige und herzlos ausgelegte Regeln auf der einen Seite, es gab leichtfertige und unbedachte Regelverstöße auf der anderen Seite. Wie können wir innerhalb von akzeptierten Grenzen großzügig und vertrauensvoll leben?“, fragt Zeller. Er lädt zum Austausch bis zum Ostersonntag ein.

Vom 4. bis 7. März ist im Kloster Volkenroda eine Stille Holzwerkstatt mit Freiem Gestalten mit Holz abwechselnd mit Impuls-Spaziergängen im Schweigen in der Natur sowie das Angebot „Mediatives Wandern“ geplant.

Zu einer Passionsandacht mit barocken Cellosonaten und Texten zur Passionszeit mit Ludwig Frankmar (Barockcello) wird am 19. Februar um 19 Uhr in die Lutherkirche Rudolstadt eingeladen.

Veranstaltungen zur Passionszeit in Sachsen-Anhalt/Brandenburg (Auswahl)

Im Naumburger Dom gibt es in der Passionszeit jeden Samstag (18 Uhr) eine Passionsandacht.
Auch die Gemeinde Uebigau/Elster im Kirchenkreis Bad Liebenwerda lädt zu einer Passionsandacht (12.3.,18 Uhr) ein.
Zu einer Meditation am Abend (27.2.,17.30 Uhr) unter dem Titel "Bleibe bei uns; denn es will Abend werden" in der Georgenkapelle in den Franckeschen Stiftungen mit Pfarrerin Ulrike Wolter-Victor, Supervisorin und Entspannungstrainerin, können sich Interessierte beim Mitteldeutschen Bibelwerk unter bibelwerk@ekmd.de anmelden.
Im Kapitelsaal des Domstiftes in Stendal stehen zur „Dornenzeit“ (6./13./20.März, jeweils 17 Uhr) Musik und Texte zu Gesichtern der Passion im Fokus.
Einen Ökumenischen Kreuzweg gibt es in Naumburg (26.3.): Er beginnt mit einer Andacht (18 Uhr) in der Stadtkirche St. Wenzel und führt zur katholischen Kirche „Sankt Peter und Paul“.

Hintergrund Fastenzeit:
Mit dem Aschermittwoch beginnt nach christlicher Tradition die 40-tägige Vorbereitungszeit auf das Osterfest. Die Bezeichnung „Aschermittwoch“ weist auf alte Übungen hin, nach denen man sich als Zeichen der Buße für begangene Sünden zu Beginn der Fastenzeit mit Asche bestreut hat. Dabei steht die Erinnerung an das Leiden und Sterben Jesu Christi im Mittelpunkt. Mit dem Kar-neval am Rosenmontag und Fastnachtsdienstag sollte noch einmal ausgelassen gefeiert werden.
Seit mehr als 30 Jahren lädt „7 Wochen Ohne“ als Fastenaktion der evangelischen Kirche dazu ein, die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern bewusst zu erleben, spirituell aufzutanken und neue Lebensorientierung zu finden. Millionen Menschen in Deutschland lassen sich darauf ein, den Blick auf den Alltag zu verändern: allein, in Familien oder als Fastengruppe in Gemeinden.

Weitere Informationen im Internet:
www.7wochenohne.evangelisch.de sowie https://www.ekmd.de/fastenzeit/

Autor:

susanne sobko

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