Lydia Fellmann wurde in Leitungsgremium gewählt
Thüringerin will sich im Weltkirchenrat für Klimaschutz einsetzen
Lydia Mirjam Fellmann will sich als Vertreterin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) im Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) vor allem für Handlungsstrategien zum Klimaschutz einsetzen. Der 31-jährigen Pfarrerin aus Großvargula in Thüringen ist außerdem die volle Teilhabe von Frauen und von Menschen mit Behinderungen in den Kirchen wichtig. Der ÖRK ist eine Gemeinschaft von 352 Kirchen, die weltweit über 580 Millionen Christen aus mehr als 120 Ländern vertreten.
„Momentan ist die Wahl noch eine Überforderung für mich, weil die Arbeitsstrukturen neu sind, aber ich freue mich“, sagt Lydia Mirjam Fellmann. Den Klimaschutz sieht sie als „das zentrale Thema, um Gottes Schöpfung, um unser Leben auf der Erde überhaupt zu erhalten“. Zudem wünscht sie sich eine „Veränderung der inneren Haltung und praktische Konsequenzen in unseren Kirchen: Barrierefreiheit in unseren Herzen, Gottesdiensten und Strukturen, um damit Gottes- und Nächstenliebe für alle Menschen erfahrbar zu machen“.
Lydia Mirjam Fellmann wurde von der 11. Vollversammlung des ÖRK in Karlsruhe gewählt. Neben ihr sind im Zentralausschuss von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber, der bayerische Landesbischof und frühere EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm sowie zwei Mitglieder der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens vertreten. Lydia Mirjam Fellmann hat sich mit ihrer Teilnahme an der Vollversammlung erstmals organisatorisch in der Ökumene engagiert. Sie war über eine Liste für zusätzliche Plätze als Delegierte ausgewählt worden.
Hintergrund:
Der Zentralausschuss hat 150 Mitglieder und bildet zwischen den etwa alle acht Jahre tagenden Vollversammlungen das höchste ÖRK-Leitungsgremium. Er führt die von der Vollversammlung angenommenen Richtlinien aus, prüft und überwacht die Programme und beschließt den Haushalt. Der Ausschuss setzt sich zusammen aus 39 Prozent Frauen, 61 Prozent Männern, 9 Prozent Jugendlichen, 7 Prozent indigenen Menschen, 3 Prozent Menschen mit Behinderungen, 72 Prozent Ordinierten und 28 Prozent Laien.
Die neuntägige Weltkirchenkonferenz findet bis heute in Karlsruhe und damit erstmals in Deutschland statt. Aus der EKM sind noch Landesbischof Friedrich Kramer und Dr. Judith Königsdörfer, Referentin für kirchliche Partnerschaften, dabei. Insgesamt nehmen mehr als 3.000 Gäste aus aller Welt teil. Themen wie interreligiöser Dialog, Gerechtigkeit und Frieden, Geschlechtervielfalt, Rassismus und Umweltschutz stehen im Fokus.
Weitere Informationen im Internet: www.karlsruhe2022.de oder www.oikoumene.org/de
Autor:susanne sobko |
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